BLIND PETITION - Bloody Reunion


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VÖ: bereits erschienen
(FRW Records / Pool Musik & Media)
Style: Hardrock

Homepage:
www.blindpetition.at 

Gut 15 Jahre waren Blind Petition weg vom Fenster. Im vergangenen Jahr tauchten sie schemenhaft im Geiste der Hardrockgemeinde wieder auf und die Gerüchte haben sich bewahrheitet. Mit „Bloody Reunion“ legen die Österreicher eine Reunionscheibe vor, die ihrem Namen alle Ehre macht. Im Original-Lineup und mit der Energie aus den besten Zeiten preschen sie in die Moderne vor, ohne sich auch nur im Geringsten um derzeitige Trends zu scheren. Was in den späten Achtzigern oder frühen Neunzigern für Begeisterungsschübe sorgte und danach von allen Trägern verschlissener Jeans und abgewetzter Lederjacken schmerzlichst vermisst wurde, all das findet sich auf „Bloody Reunion“ wieder. Das Titelstück eröffnet die Scheibe in bester Mötley Crüe Manier, während „The big things“ mit einer ordentlichen Brise Southern Rock und Frauenchören durch die Gehörgänge fegt. „Good under me“ startet mit einer Rhythmusgitarre, die auch von Malcolm Young hätte intoniert werden können und glänzt mit einem augenzwinkernd laszivem Text, der aus der Feder des heiligen Bon Scott hätte stammen können. Ein fulminanter Auftakt, bevor man im Mittelteil des Albums einen Gang zurückschaltet und die Akustik und Baritonklampfen auspackt. Doch auch das steht der Band gut zu Gesicht ohne in den Kitschsektor abzudriften. Ein Song wie „Even a soldier“ fräst sich auch ohne schneidende Gitarrenriffs schon beim ersten Durchgang in den Hirnwindungen fest. Da kann man sein Haupt so viel schütteln wie man will, wenn die Band am Ende noch einmal anzieht und mit „Speed it up“ und „Ain’t going to sleep“ zwei bezeichnende Titel aus dem Ärmel schüttelt, aus dem zuvor bereits die Granate „Aces“ hervorkam. Das Album basiert auf einem tollen Konzept (nein, kein lyrisches Konzept): Den Spirit alter Tage einfangen, in ein frisches Soundgewand kleiden und damit Anhänger vergangener Tage und musikalisch ewig Gestrige gleichermaßen zu beglücken. Blind Petition treten auch anno 2007 noch Ärsche ohne sich der Kick-Ass-Plattitüde zu bedienen.