BLACK WASTELAND – Incantations Of Decay

 

VÖ: 17.06.16
(Barbarian Wrath)

Style: Doom-Metal

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BLACK WASTELAND

Gab mir kürzlich ein Musiker auf dem HOD dieses CD-Kleinod in die Hand, lässt auch das Bandlogo schon erahnen, das die hinter dem Inhalt von 'Incantations of Decay“ stehende Band BLACK WASTELAND aus Bamberg sich nicht einzig allein auf puren Doom festlegt, obgleich fette SOLITUDE AETURNUS/BLACK SABBATH-Riffs als beständige Grundsubstanz vorhanden sind. Hinzu gesellt sich bei systematisch die Rhythmusdynamik antreibend forcierenden Wechseln mit satt rollenden Gitarrengrooves ein Faible für britische Combos vom Kaliber WITCHFINDER GENERAL/CATHEDRAL. Abwechslung wird bei den Bambergern groß geschrieben. Der extrem vielschichtig klare Gesang bewegt sich in Richtung Ozzy zur frühen BLACK SABBATH-Zeiten und Ex-WITCHFINDER GENRAL-Shouter Zeeb Parkes; zwischendurch fließen raue Töne (tiefe Deathgrowls oder heißeres Black Metal-Gekeif) mit ein, stellenweise sorgen Hintergrundchöre für intensiv raumgreifendes Atmosphärenlevel. Dadurch bekommen zentnerschwere Doomwalzen wie „The Banisher“, „Pale Grey“ (of Goodbye), „Downfall of Alexandria“, „Falling Kingdom“ oder „Vultures Arising“ richtig Würze. Der extrem schwarzsatanisch okkulte „Hexenhammer“ weckt frühen BLACK SABBATH-Spirit mit bedrücker WITCHFINDER GENERAL-Atmosphäre kombiniert, einschließlich unheil schwangerem Textinhalt ins fließend rollende Grooveraster gepackt, dessen tonnenschwer vom Himmel sich herab senkender Düstervorhang verbunden mit spannenden, abrupt vorgenommenen Rhythmus- und Tempowechseln effektiv im Raum verteilt. „Cold Waves of Desolation“ legt eine gefühlskalte Welt offen, in der es weder Emotionen, noch Hoffnung gibt - da kommen auch CELTIC FROST-Anteile zum tragen,  während „Brave New Blindness“ den Werteverfall eines Generationen von Kindern verderbenden Systems,l die das Handy bereits im unmündigen Alter in die Wiege gelegt bekommen,  anprangert. „Away From Today“ kombiniert zum Ausklang schleppenden Epic- und Proto-Doom mit siedend heiß brodelnden Lavasturzbachlawinen.

BLACK WASTELAND sind nicht nur für eingeschworene Doomlunatics ein empfehlenswerter Geheimtipp aus dem schwermetallischen Underground. 'Incantations of Decay' das zweite Album des vielseitigen Bamberger Quartetts verbindet gekonnt das schleppend schwere Element des Dooms mit Black-, Death-, Stoner-, klassischen Heavy Metal und Proto-Doomeinflüssen zu einer flexibel groovenden, dabei nahtlos ineinander übergehenden Melange, die ihr hohes Maß an Eigenständigkeit beim intensiven Hördurchlauf umso wirkungsvoller entfaltet. Die Bamberger BLACK WASTELAND lassen sich trotz Doomigem Grundraster stilistisch kaum zuordnen, was solche Comboswie BLACK WASTELAND umso wertvoller macht, die sich weder beständig selbst kopieren noch einer bestimmten Schublade allein zugehörig, exakt deshalb hochgradig individuell eigenständig sein wollen. Wer sich diese Rarität sichern will, sollte es möglichst bald tun, der in streng limitierter 666 Stück-Auflage erhältliche Silberteller könnte schneller als erwartet vergriffen sein.

Fazit: Neun vielseitig produzierte Schwarzheimerdoom-Ergüsse auf einem schwer verdaulichen, geballten Brocken von 48 Minuten Gesamtspielzeit gepresst, die es mächtig in sich haben und nurfür ein spezielles, umso überzeugteres Fanklientel bestimmt sind. - Doom or be Doomed! 8,5/10

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