JAG PANZER – The Deviant Chord

09 jagpanzer

VÖ: bereits erschienen
(Steamhammer / SPV)

Style: Power Metal

Homepage:
JAG PANZER

Wie viele Bands schmücken sich heute mit dem ihnen zu Unrecht schmeichelnden Etikett Power Metal, ohne diesem Stil in Wirklichkeit gerecht zu werden? Wenn es eine Band verdient, diesem Stil inhaltlich gerecht zu werden, sind es JAG PANZER! Die Crew von Harry 'The Tyrant Conklin' verkörpert den Begriff Power Metal wie keine andere. Dadurch, das Bandgründungsmitglied Joey Taffolla zurück gekommen ist, läuft der Jagdpanzer frisch geölt wie lange nicht mehr. 'The Deviant Chord' unterstreicht dies auf beeindruckende Weise, trotz des gravierenden Umstandes, das der letzte amtliche Studiorelease 'The Scourge of The Light' immerhin sechs Jahre zurück liegt. Am deutlich Eurometalverdächtigen ein wenig schwächelnden Opener „Born Of The Flame“ werden sich wohl vielleicht zunächst (noch) die Gemüter spalten, danach kommen JAG PANZER zunehmend besser auf Touren. Intensiv Pathos geeichte, massig Adrenalinschub freisetzende Hymnenhämmer vom Kaliber „Far Beyond All Fear“, „Salacious Behaviour“ (inklusive feinster IRON MAIDEN-Harmonien!) und „Fire Of Our Spirit“ zeigen unmissverständlich auf, was dem klassischen Powermetal-Sektor heute allzu häufig fehlt: Abwechslung, fesselnde Attitüde, gnadenlos bis auf's Blut ehrliche Gefühle statt maßlos übertrieben peinlich aufgesetzter Pseudo-Theatralik. Selbst der mittels Piano sanftere Töne anschlagende Balladentrack „Long Awaited Kiss“ berührt durch sämtliche Nackenhaare zu Berge stehen lassende Intensität. Gleiches gilt für das zuerst temporeduzierte serienweise Adrenalinschub freisetzende, danach Tempoforciert umso heftiger mit dem Stahlbeil austeilende Midtempomonster „The Deviant Chord“. Romantisch verklärter Iren-Volkslieder hymnenkult zu Ehren der tapferen im I. Weltkrieg gefallenen sich aus Unabhängigkeit zum Vaterland opfernden Helden statt für England in den Krieg zu ziehen - (The) 'Foggy Dew' - vervollständigt das Gesamtbild. Das Horrormäßige Album-Coverartwork setzt auch ein optisch für Genrefans aussagekräftiges Signal.
Harry 'The Tyrant' Conklin bleibt der beste Sänger des Power Metal-Genres, Punkt. Bei seinem leidenschaftlich jeden Ton spürbar zelebrierenden Organ überkommt einen das Gefühl, TITAN FORCE zu hören, zwischenzeitlich treten sogar deutliche Parallelen zu SATAN'S HOST zu Tage, womit sich beinahe selbstredend alle drei Combos in denen der 'Tyrant' mitwirkt, herauskristallisieren. Welches Gitarrenduo kann dem unschlagbaren Tandem Joey Tafolla/Mark Briody Serien packender Gitarrenriffsalven verknüpft mit waghalsigeren Leadsoli aus der Hüfte feuernden Axemanduo Marc Briody/Joey Tafolla ernsthaft das Wasser reichen? John Tetley  legt am Tieftöner zusammen mit seinem permanent kraftvollen Schlagzeugpunch sorgenden Kollegen Rikard Stjernquist das ausnahmslos kompakte Fundament.
Ergo: 'The Deviant Chord' ist eine Steigerung zum Vorgängerwerk 'The Scourge of the Light' die zeigt, das JAG PANZER auf dem richtigen Weg sind, ihr Top-Level zu erreichen. 'The Deviant Chord' segelt nur haarscharf am 9er-Bereich vorbei. 8,75/10

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