BELL – Tidecaller

10 bell

VÖ: bereits erschienen
(High Roller Records)

Style: Traditioneller Epic Doom Metal

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BELL

Schwedens Heavy Metalszene ist immer für Überraschungen gut. Eine solche ist  das Newcomertrio BELL, das zudem ein solches halbkugelförmig/zylindrisches Klanginstrument aus gegossenem Metall in seinem Schriftzug verarbeitet hat,  wie es im allgemeinen Sprachgebrauch generell als Glocke bekannt ist. Auf dem 'Tidecellar' betitelten BELL-Erstling dominieren über die neunundvierzig Minütige Gesamtspielzeit traditionelle Doomklänge. Acht schleppend episch langsam rollende Doomwalzen, deren Schnittmenge sich irgendwo im groben Raster zwischen ihren Landsleuten BELOW, PROCESSION und SOLITUDE AETURNUS bewegen, lassen die Trauerkerze schwermütiger Gedankengänge zwar nicht ganz, immerhin jedoch auf beinahe ebenso hohem Niveau brennen. Epische Songstrukturen verbinden BELL mit pathetischer Klage. „Awaken“ (von kräftigen Glockenschlägen eingeleitet) passt  sich in Form des Brückenbildenden Zwischenintros effektiv dem Gesamtbild an. Hauptschwächefaktor des talentierten Zeitlupen-Trios aus Schweden ist der teils unausgegorene Gesang, trotz ordentlicher Stimmphrasierung phasenweise (noch) entscheidend an Kick fehlt, um den Toplongplay-Einstieg perfekt zu machen.
Fazit: Empfehlenswerter Traditionsdoom mit starker Tendenz nach oben, wobei dem Gesang von Gitarrist Martin Welcel zeitweise der letzte immens wichtige Feinschliff fehlt, dann ist nächstes Mal sogar eine Bewertung im hohen 9er-Bereich für BELL drin. Somit bleibt's nur bei wohlverdienten 8 von 10 Punkten für ein gutes Debüt.