IGNITOR - Haunted by Rock & Roll



VÖ: 08.12.17
(EMP Label Group)

Style: US-Powermetal/Thrash

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IGNITOR

Schon seit geraumer Zeit haben sich im Hause IGNITOR gravierende Veränderungen ergeben: Sängerin Erica Tandy wurde durch Ex-WATCHTOWER-Stimmbandakrobat Jason MC MASTER ersetzt und Gitarristin Beverly Berrington ist ausgestiegen. Anno 2017 geht’s bei IGNITOR auf deren dritten Studiolongplayer um einiges härter zur Sache als noch auf den zwei Vorgängerscheiben „The Road of Bones“ und „The Spider Queens“. Klassischer US-Metal mit fetter VICIOUS RUMORS/HELSTAR-Schlagseite trifft auf melodische JACK STARR'S BURNING STARR-Momente. Hinzu gesellt sich öfters eine kräftige Prise Thrash. Kein Wunder, dass das Einstiegsdoppel „To Brave The War“/„Haunted By Rock & Roll“ in den treibenden Thrash-Sektor ausschlägt wobei wuchtig massive Hardrock-Riffs mit einfließen während High Pitched Screams dafür sorgen, das sich der Dramafaktor potentiell vergrößert. Spätestens ab Track 3 "Heavy is the Head That Wears The Crown“ wird’s melodischer, inklusive kraftvoll zugleich heftig Schädelspaltender Leadgitarrenarbeit, theatralischer Gesang mittlerer Tonlage setzt ein. „Hatched“ (The Ballas of Victor Crowley) schlägt in die pure Thrash-Kerbe. Gestandene Thrash-Kapazitäten vom Typ FORBIDDEN/EXODUS/DEMOLITION HAMMER können dies um Längen besser, wobei sich ein entscheidendes Manko heraus schält: Das moderne teils blecherne Soundraster was gerade beim Schlagzeug sowie mancher Bass und Gitarrensequenz deutlich zum Nachteil gereicht, beißt sich teilweise mit dem Inhalt der Scheibe, was den dauerhaften Zugang erschwert. Eine knackiges Old-School-Produktionsraster hätte dem Songmaterial weitaus besser zu Gesicht gestanden. Ab Track fünf kristallisiert sich eine Mischung DIO lastiger Stampfrhythmus prallt auf RAVEN-Geschwindigkeitsausbrüche heraus, die zwei hintereinander folgenden Nummern „Leather Forever“, „Nomad“ sprechen Bände! „No Sanctuary“ variiert zwischen klassischem variabel gestalteten Heavy Metal und heftigen Power/Thrash-Strukturen, beim Anfang ist man sogar etwas geneigt an die MANOWAR-Hymne „Hail and Kill“ zu denken. Der gequälte Gesang von Jason Mc Master polarisiert reichlich extrem genau wie damals bei WATCHTOWER als Sangesästhet Alan Tecchio noch nicht hinterm Mikro der Progressive-Thrasher stand. „Throw Them From The Cliff" bestätigt erneut, - heroische DIO Gesangsfacetten auf heftig verzerrter Frequenz am äußersten Limit des erträglichen wie im hallzuzigenen Rausch geht mit ruppigem Odeur von RAVEN-Bassist/Shouter John Gallagher waghalsig Symbiosen ein, ehe das schon recht nahe am Original des kultigen NWOBHM-Speed-Trios liegende noch einen kleinen Tick schneller aus den Boxen blasende RAVEN-Cover "Hung, Drawn and Quartered" schließlich für den coolen Abgang sorgt.

Fazit: US Power/Thrashfans sollten das Ding im Bedarfsfall  selbst einmal antesten. Trotz quirliger teilweise wahnwitziger Dynamik einschließlich Hang zu hochtechnischer fast an Wahnwitz grenzender Verspieltheit in den Songstrukturen die soweit in Ordnung gehen, an die Klasse der unerreichten Originale immerhin durchaus passabel heranreichen, animieren mich gerade Alben wie dieses regelrecht dazu, meine HELSTAR, VICIOUS RUMORS, DIO und RAVEN-Scheiben des öfteren wieder aufzulegen. 7/10

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