EXFEIND – Exfeind Nummer Eins
VÖ: 19.01.18
(Trisol Music Group/Soulfood)
Genre:
Neue Deutsche Härte/Industrial Metal
Homepage:
EXFEIND
Neue Deutsche Härte in Kombination mit Industrial Metal – stilistisch für mich eine Herausforderung. Aber das Debüt des Mainzer Multiinstrumentalisten Lian Exfeind versprüht schon beim ersten Durchlauf seinen Reiz und darum lasse ich es an mich heran. In der Info zur CD werden als Einflüsse Kombos wie LAIBACH, OOMPH!, DIE KRUPPS oder D.A.F. genannt. Das mag wohl auch alles zutreffen, was ich jedoch nicht als Direktvergleich heranziehen kann, da ich diese Bands schlichtweg nur vom Namen her kenne. Ich halte mich da an Gruppen, die mir bekannt sind und da kommen mir beim Opener „Göttergatte“ gleich mal RAMMSTEIN oder später noch EISBRECHER in den Sinn. Die hier gebotenen elf Stücke mit einer Spielzeit von gerade mal 37 Minuten kommen allesamt schnell auf den Punkt, prägen sich durch ihre Melodieführungen sofort ein und wissen durch treibende (Electro)Beats und den deutschsprachigen Klargesang zu überzeugen. Auch die Lyrics beweisen mit modernen, kritischen Ansichten/Themen und vor allem durch die Ausdrucksweise, dass hier jemand mit Intellekt am Werk war. Bedenkt man, dass Lian das Album alleine komponiert, eingespielt und –gesungen hat, verzeiht man auch die festzustellende Programmierung des Schlagzeugsounds, da die Produktion im Allgemeinen recht klar differenziert und druckvoll ist – üblich eben für diese Art von Musik. Da kommen mir z. B. bei „Endlos“ sogar DOWN BELOW in den Sinn, die musikalisch und produktionstechnisch ebenso agiert haben.
Für den Einstieg in diese Szene ist „Exfeind Nummer Eins“ ein aussagekräftiges Album, das ein kleines Stück eines Kuchens darstellt, den die vorgenannten Bands vermutlich fast vollständig schon ausfüllen.
Als Anspieltipps empfehle ich: „Göttergatte“, „Endlos“, „Brich das Eis“, „Gefallene Engel“.
Punkte: 8/10