OVERKILL - Live in Overhausen


VÖ: Bereits erschienen
(Nuclear Blast Records)

Style: Thrash Metal

Homepage:
OVERKILL

OVERKILL sind live immer überall eine sichere Bank. Ein Gesetz das auch 30 Jahre nach dem grandiosen Debüt-Meilenstein 'Feel The Fire' (der ursprünglich 1985 erschien, somit also um das Jubiläum rund zu machen in der Zeitleiste ein Jahr nach hinten versetzt wurde) und dem 1991 veröffentlichten (sein Vierteljahrhundert feierndes) zu den wichtigsten Studioalben in der Bandgeschichte des Fledermaus-Abrisskommandos gehörenden 'Horrorscope' Gültigkeit besitzt. OVERKILL sind eine unübertreffbare Live-Macht, deren zwei-Stündiges Bühnen-Spektakel keinerlei Grenzen kennt. Da mir statt vollständigen Gesamtpaket lediglich die 2-CD-Live-Variante ohne DVD vorliegt, ist leider auch nur eine Bewertung der Ton/Soundqualität ohne Bild möglich. Tatort: Oberhausen. 16. April 2016. OVERKILL geben sich in der Turbinenhalle die Ehre. Dieser Tag geht in die Geschichte von Oberhausen ein. Oberhausen umbenannt in Overhausen mitten im Ausnahmezustand! OVERKILL sind momentan (mit Ausnahme von SLAYER!), unangefochtene Nr. 1 auf dem Oldschool-Thrashsektor. Welche Thrashband reisst so viele energiegeladene Live-Gigs auf der Bühne in Serie die ein solch konstant starkes Leistungs-Niveau haben? Wo immer die Skullcrusher-Crew aufschlägt, bleibt kein Shirt ungeschwitzt!

Es muss einen regelrecht vom Sockel hauen, mit welch inbrünstiger Leidenschaft sowie unbändiger Spielfreude der bis in sämtliche Haarspitzen motivierte Ami-Fünfer unter Führung von Frontmann Blitz der „Feel The Fire“ und „Horrorscope“-Phase gedenkt. Letzteres ist das best verkaufte der Band, was mittendrin nur mal so ganz nebenbei erwähnt wird. Die Killerqualitäten der zu den besten Livecombos unseres Planeten gehörenden Skullcrusher-Crew stehen gänzlich außer Frage. Frontmann Blitz präsentiert sich in Top Verfassung gepaart mit bester Laune, der sympathisch ehrliche gern zu Neckereien aufgelegte Shouter hat das ihm hörige Publikum sicher im Griff, das seine Band bis unter die Hallendecke gebrührend abfeiert. Blitz bedankt sich des öfteren dafür was deutlich bei seinen Ansagen zum Vorschein kommt. Diese bislang dritte Live-Aufzeichnung in der langen OVERKILL-Bandkarriere sprengt jeden Rahmen. Die vor Frische nur so sprühende Band ist in der Form ihres Lebens. Es gibt keine Bühne noch Konzertlocation, die das Scullcrusher-Quintett nicht zum Beben bringt. OVERKILL gehören schon seit den 80ern auf sämtliche Trends pfeifend zu den leistungsfähgisten Acts auf dem Live-Sektor, haben bis heute nicht den geringsten Funke ehrlicher Leidenschaft einschließlich knallhart ungeschönt direkter Straßenattitüde verbunden mit dem nach wie vor heftig brennendem Feuer intensiver Dynamik verloren, wofür ihnen ein enormes Maß an Respekt gebührt.

Beginnend mit der Setlist zum 'Horrorscope'-Album eröffnet das New Yorker-Szene-Zugpferd OVERKILL sein grandioses etwa zweistündiges Thrash-Inferno. Ebenso massiv laut wie der Gitarrensound durch die Arena hallende „Overkill“-Sprech-Chöre entfachen extrem Gänsehaut als wäre man selbst am Ort des Geschehens dabei, ehe nach düsterem Eingangsintro „Coma“ heftig alles an die Wand bläßt, was nicht recht zeitig bei drei auf die Bäume kommt, der noch viele weitere Zerstörer folgen. Der druckvolle phantastisch ausgesteuerte Sound gibt nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Blitz' provokative Ansagen stacheln heftig, so wie man es von ihm kennt - das Publikum nach allen Regeln der Kunst an. Für den ausgestiegenen Ron Lipnicki nahm aushilfsweise Eddy Garcia, unter seinem Spitznamen auch als der „Mexicutioner“ bekannt auf dem Drumhocker Platz, der sich als in jeder Hinsicht würdiger Ersatz für seinen Vorgänger erweist und wie seine vier Mitstreiter an jenem denkwürdigen Abend seinen Job hervorragend macht. Der Mann hat die gesamte Overkillette ähhh... Palette voll drauf.

Hand auf's Herz: Welche Band kann es sich schon leisten den namen eines Auftrittsortes in diesem Fall der Stadt Oberhausen in „Overhausen“ umzubenennen (fehlt nur noch die Wortsilbe „kill“ zwischen Over und hausen dann wäre das Wortspiel perfekt) ohne von den Fans durch Missfallesrufe und Pfiffe bedacht zu werden, wenn nicht OVERKILL? Lang anhaltende OVERKILL-Sprechchöre beweisen überdeutlich: OVERKILL können sich diesen Luxus erlauben. Hoch erfreut, das ihnen dieses Privileg gewährt wird, legen sich die Amis voll ins Zeug und bieten eine unfassbare Live-Show, bei der durchweg vom Start bis zum Schluß Ausnahmezustand herrscht. Bei soviel fesselnder Liveatmosphäre ist dieser Zustand sehr gut vorstellbar.    

Das zeitlich verschobene Jubiläum zum 30 Jahre zurückliegenden „Feel the Fire“-Debüt schließt sich dem 'Horrorscope'-Jubiläumsset nahtlos an, was den Vorteil mit sich bringt, das zum Ende der etwa zweistündigen Show ein pausenlos Adrenalinschub entfachender Klassiker-Reigen vom Feinsten zelebriert wird, welcher im furiosen Schlußfinale "Kill at Command", der amtlich druckvollen Bandhymne „Overkill“ und dem als krönende Zugabe gebrachten Loblied des (erlaubten) Stinkefingers  - „Fuck You!“ -  gipfelnd seine grandiosen Höhepunkte findet.

130 Minuten schiere Wahnsinns-Livepower auf höchstem Energielevel inklusive eindrucksvoll mitgehender Publikumskulisse sagt eigentlich alles. Nicht nur für die treue OVERKILL-Fangemeinde geeignet, ist dieses mit 21 Thrashgranaten ausgestattete Paket in Form zweier Live CDs oder auch als Deier-Set in DVD/Blue Ray + 2-CD-Variante  erhältlich.

Fazit: OVERKILL sind immer eine Macht. Besser als die New Yorker kann man saftig mit Schmackes in den Hintern tretenden Old-School-Thrash live on Stage wirklich nicht mehr spielen. - Überragend! 10/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.