OUR MIRAGE – Lifeline

08 ourmirrage

VÖ: 24.08.18
(Arising Empire)

Genre:
Melodischer Post Hardcore

Homepage:
OUR MIRAGE

Musik zum Nachdenken – klar, warum nicht?! Aber ist das im Bereich Post Hardcore/Metalcore überhaupt möglich? „Lifeline“, das Debüt des Quartetts mit Homebase in Marl (NRW) zeigt auf, dass dies der Fall sein kann. Schon das Vorabvideo zu „Lost“, einem der insgesamt elf Stücke auf dem Album, ließ mich aufhorchen. Genau diese Arrangements mit eben diesem Zusammenwirken aggressiver Shouts, dem einfühlsamen Klargesang und melodischer Gitarrenliks sind es, was ich in diesem Genre hören möchte. Die musikalische Grundauslegung dieser ersten Bandveröffentlichung fällt durchweg sehr emotional aus. Textlich dreht sich viel um Depressionen, Selbstmord und Panikattacken. Also Themen, die sich musikalisch im Hardcore mitunter gut umsetzen lassen. Somit ist für verzweifelt anmutende Shouts, einfühlsamen Klargesang und vielerlei Art an Melodieführungen reichlich Spielraum gegeben. Positiv an „Lifeline“ fällt sofort auf, dass man sich trotz der inhaltlichen Thematik nicht im psychedelischen verliert. „Revivor“ oder „The Unknown“, zwei weitere Highlights, die ebenfalls als offizielle Videos erschienen sind, geben neben dem eingangs beschriebenen Opener eben diesen gewonnenen Eindruck wieder. Das gerade in diesem Musikbereich mit vielen zusätzlichen elektronischen Spielereien gearbeitet wird, spiegelt sich auch auf „Lifeline“ wieder. Keyboard-/Soundsamples sind überall zu finden. Man muss hierbei dem Kleeblatt jedoch bescheinigen, dass man diese dezent mit eingearbeitet hat. Die Jungs verlieren sich auch nicht in ihrer inhaltlichen Vorgabe. „My Distress“ oder auch „December“ versprühen durch die teils progressivere und härtere Auslegung, gepaart mit dem durchweg satten Sound einen echten musikalischen Hilfeschrei.
Fans der Labelkollegen ANNISOKAY, aber auch von WHILE SHE SLEEPS aufgepasst, hier geht eine ernstzunehmende Alternative an den Start.

Punkte: 8,5/10