SALTATIO MORTIS - Brot und Spiele
VÖ: 17.08.18
(Universal Music)
Homepage:
SALTATIO MORTIS
Style: Mittelater Rock
Kritik:
Gerade eben hat man noch ein schweinegeiles Cover „We drink your Blood“ für die aktuelle Bonus Disc von Powerwolf rausgehauen und schon legt man nicht minder stark mit eigenem Album nach. Bereits mit „Zirkus Zeitgeist“ wurde die neue Marschrichtung klar vorgegeben. Deutschrock und Soft Punk. Wen wundert es also, dass man hier vermehrt und somit weiterhin die „Toten Onkelz“ zu hören bekommt. Nun mag das Netz sich überschlagen wie schlimm und böse doch sozialkritische Texte, anti Rechts Songs oder kritische Töne sind, welche so gar nicht zu einer Mittelalterband passen wollen. Doch ehrlich, who cares wenn der komplette musikalische Background dabei stimmt. Texte hin, Tote Hosen her, die Songs gehen verblüffend leicht ins Ohr und vermitteln große Leichtigkeit. Was scheren mich 10 schlechte Hosen Clone, wenn es mit Saltatio Mortis einen verdammt guten gibt. Einziger Wermutstropfen, dass die Dudelsäcke (zumindest auf CD1) deutlich und ein wenig kraftlos in den Hintergrund verbannt werden. Schmissig bohrt sich ein flotter Rocker nach dem anderen in das Ohr. Ein Hauch Ärzte („Europa“), ein Onkelz Stampfer zu „Kneipenterroristen“ Zeiten(„Brot und Spiele“), oder Airplay-taugliche Nummern wie„Große Träume“,oder„Ich werde Wind“ bezeugen eindrucksvoll, dass diese Mischung stimmt. Auch tummeln sich hier extrem viele Stücke, die sich klar für das Radio empfehlen und den heutigen Radiobrei aufgrund ihrer sanften Eingängigkeit locker und leicht ausstechen könnten. Warum man aber ein weiteres vollwertiges und verdammt geiles reines Mittelalter-Album nur als Bonus Disk der Deluxe Edition raus haut, bleibt wohl ein Rätsel der Spielleute. Hier bietet man 13 reine Markt- und Mittelalter Songs, die sich aus alten Tänzen und Traditionals zusammensetzen. Hierbei halten sich reine Instrumental-Songs und gesungene Werke recht gut die Waage. Die mit „Panem Et Circsenses – Ad Fontes“ betitelte CD2 hat es definitiv in sich und zeigt, dass Spectaculum -ohne Strom und Stecker Gesicht- der Jungs.
Fazit: Für Gesprächsstoff hat man gesorgt aber im Gegensatz zu vielen anderen ist man nicht mit leeren Händen gekommen. Das Songwriting ist leicht, eingängig und flott. Die Refrains greifen und wandern sofort ins Ohr. Drei Durchläufe reichen und man meint, dieses Album bereits seit Jahren zu kennen. Ist „Brot und Spiele“ allein für sich schon ein klasse Werk geworden, wertet man dieses durch die Bonus CD der Deluxe Edition unglaublich auf und macht diese zum Pflichtkauf. Value for Money und eine eindrucksvolle Ansage an gängige Deutsch Rock Bands, von denen wohl keine die emsigen Jungs auf der Liste hatte. Man mag dieses lästige Plagiat belächeln, doch mit der hier vorgelegten Messlatte dürfte vielen das Lächeln schon bald vergehen. 9,5 von 10 Punkte