LE MUR - Exorta


VÖ: 21.09.2018
(Clostridium Records)

Style: Progressive Heavy Dark Psychedelic Trip Rock

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LE MUR

Mit 'Exorta' beenden die seit 2007 bestehenden Heavy Dark Trip Rocker (einfallsreiche Stilumschreibung!) LE MUR aus dem Kohlenpott ihre Trilogie. Das künstlerische Coverartwork gestaltete Bojana Jokic. Der kreativ recht breit aufgestellte Spannungsbogen auf 'Exorta' bewegt sich irgendwo im groben Spektrum von AMON DÜÜL bis THE VISION BLEAK. Davor sollte unbedingt der Begriff „Progressive“ gesetzt werden. Obwohl ich die beiden Vorgängerscheiben - 'In Tenebris' und 'Silentia Nova' - nicht besitze gilt zumindest bei erstmaliger Betrachtung anzunehmen, dass die Musik vielleicht wie auf diesem abschließenden dritten Teil der Triologie klingt. Dieser Ansatz wäre jedoch ähnlich einer nicht genau einschätzbaren Dosierung einer Substanz, deren Wirkungen unberechenbar sind in dem Fall mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Insgesamt erwarten den Hörer sieben Stücke im Schnittmengenbereich zwischen Elektronischem Krautrock, Psychedelic Gothic-Darkwave und Hardrock lastiger Schwere. Orgel, Bass, E-Gitarre, Schlagzeug und Saxophon bilden Die Reise beginnt mit „O.M.E.N. Towards The End“, wobei das Stück im Songaufbau zunächst sehr an ALAN PARSONS PROJECT auf Spacetrip erinnert. „Die Nacht der Lemuren (Teil I)“ dröhnt neuneinhalb ellenlang zähfließend sich aus den Boxen schlängelnde Minuten im schrägen Deutsch-Kauzrock-Gewand, hier kommen Gedanken zu abgedreht spacigen End60er/Früh70er-Vorreiteracts wie POPOL VUH/GROBSCHNITT oder dem englischen Urgestein HAWKWIND hoch, Orgelklänge sorgen für passende Umrahmung. „The Broken Pieces of...“ ist ein aus drei Teilen bestehendes Vierminuten-Intermezzo. dessen mystischer von leidendem Klagegesang sowie Stimmungsvoll sich in raumgreifend verteilender Spannung äußernden Keyboardeffekten gemaltes Atmosphärenlevel an Dark Waver wie FIELDS OF THE NEPHILIM, Extremdüsterhärtnern wie THE VISION BLEAK oder Mittelalter-Rock Marke CORVUS CORAX erinnert. „Our Doom“ zeigt spürbar intensiv Kauzrockschlagseite die sich mit sattem Anstrich LACRIMOSA mässigem Düsterappeals paarend verbindet, zunehmend mehr melancholische Grundstimmung vermittelt der erste von drei Achtminütern im Schlußdrittel „These Symptoms are Temporary“ webt wieder einen unterkühlt spacigen Atmosphärenteppich bestehend aus verzerrten PARADISE LOST-ANATHEMA-Fransen, wobei vor allem die Leadgitarre den dominierenden Part übernimmt. „Exorta“ trifft den tiefsten Punkt in der Spirale der Hoffnungslosigkeit, ehe „O.M.E.N. - Arisen“ das Ende eines zwischen Melancholie, Depression und abstrakter Mystik ausgelegten Pfades markierend zwischendurch etwas Hoffnung einstreut.

Beurteilung: Alben wie dieses benötigen ungeheuer viel Zeit, um sie für sich zu entdecken. Zurück bleibt der Einblick anspruchsvoller Musik in stark polarisierendem Rahmenfeld, deren Inhalt sowohl feinfühlige Seiten der Seele zum Klingen bringend als auch innere Anspannungen bzw. in leidvollem Kummer getünchte Depression auslösen kann, womit deren Konsum Leuten mit schwachem Nervenkostüm nicht zu empfehlen ist. Wer die beiden Vorgängeralben besitzt, wird auch den dritten Teil mögen, Neugierige sollten im Bedarfsfall sicherheitshalber reinhören. 7,5/10

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