HEX A. D. - Netherworld Triumphant
VÖ: 09.11.2018
(Fresh Tea Records)
Style: Hardrock/Heavy/Doom/Prog Metal
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HEX A.D.
Progressiven Heavy Doom einschließlich klassischer Hardrock-Färbung haben sich Norwegens HEX A. D. seit 2014 im Geschäft auf die Fahne geschrieben. Zunächst wird zweieinhalb Minuten würdevoll gediegen mit dem progressiven Pianointro („Himmesklaren“) gestartet, ehe im direkten Anschluß daran bei „Skeleton Key Skeleton Hand“ zentnerfett wummernde Gitarrenriffs, schwer pumpende Bassakkorde und wuchtiges Drumming umrahmt von der Orgel intensiv druckvoll den erdigen 70er-Jahre Hardrock-Vibe á lá DEEP PURPLE/ URIAH HEEP/RAINBOW verbunden mit tonnenschwerer Schippe Proto (Doom) Spirit Marke BLACK SABBATH vermischen. Danach schließt sich „Netherworld Triumphant Part I und II“ im Doppelpack nahtlos an, wobei neben erwähnten Zutaten Sprechpassagen zum Zuge kommen.
Abrupt vorgenommene Progressive-Rock-Rhythmus/Tempowechsel fließen nahtlos ins klassische 70er-Jahre Grundgerüst ein. Gitarrist-Vocalist Rick Hagan besitzt die perfekt rauchig erdige Rockröhre, um den sieben sowohl geradlinige Rhythm and Beat-Strukturen als auch komplex gestalteter Takt-Rhythmusvariation - Raum gebenden Kompositionen deutlich ihren Stempel aufzudrücken. Filigranleadsoli flankiert von Bass, Schlagzeug und Orgel sind auf bei HEX A.D. wahrlich keine Seltenheit. Herausgekommen ist ein vielseitig Sinne betörendes urig stimmungsvoll fesselnde Spannung erzeugendes Raum-Klang-Spektakel sprituellen Hardrocks/klassischen Heavy Metals mit Prog-Zusatz, das neben viel erdigem Rock des Öfteren auch schon Mal zum Träumen anregt. Ab und an blitzen wenn auch entfernt dezent in Richtung traditionell doomender Kollegschaft (u. a. CANDLEMASS, THE SKULL) schielende Parallelen auf.
„Warchild“ huldigt würdevoll der frühen BLACK SABBATH-Ära, kein geringerer als der früher bei DIO-tätige Saitenhexer Rowan Robertson gibt in Form eines Gastauftritts beeindruckende Kostproben seines Könnens, das Keyboard webt dezent im Hintergrund Sinne vernebelnde Schleier. Antiquarische Uhrenklänge leiten „Boars of Spears“ ein, vereinzelt blitzen WASP zur 'Crimson Idol'-Epoche auf. Danach erhöht sich der schleppend aufgebaute Spannungsbogen, das Stück nimmt schubweise angetrieben durch Akustik-Gitarre und melancholischen Unterbau einschließlich klaren Hochtongesangs soviel unwiderstehliches URIAH HEEP-Faible hinzu gewinnend inklusive verträumter Leadsoli mächtig Fahrt auf. Gedehnte Orgelsilhouetten, krachende Hardrockriffs und massiv rollende Bassbeats führen das Spannungslevel kontinuierlich bis zum packenden Höhepunkt.
Produziert von Tastenmagier Chris Tsangarides dessen Handschrift diese vor urig spirituellem Flair überquellende Wuchtbrumme nur allzu deutlich trägt, ist es dem Norwegerquartett HEX A. D. effektiv gelungen, den Geist phantasievoll-heroischer Momente aus der besten 70er-Ära einzufangen.
Fazit: 'Netherworld Triumphant' weckt sowohl simpel wie anspruchsvoll auf geradezu Sinne berauschende Art und Weise intensiv Nostalgie. 8,5/10