FROZEN LAND - Frozen Land


VÖ: 23.11.2018
(Massacre Records)

Style: Symphonic Power Metal

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FROZEN LAND

Symphonic Power Metalfans mit Blick auf die 90er könnten viel Gefallen an FROZEN LAND finden, einer wie so häufig aus Finnland kommenden Band. Passend zum Bandname trägt das Debüt den Titel 'Frozen Land'. Wirklich Innovatives findet sich auf diesem öfter an eine gut dosierte Schnittmenge zwischen STRATOVARIUS, NIGHTWISH und SONATA ARCTICA erinnernden Zehntrackling - seien wir ganz ehrlich - nicht. „Loser's Game“ und „The Rising“ geben Beispiel davon, wie typische Genrekost funktioniert,: Zunächst wird heftig aufs Geschwindigkeitspedal getreten, ehe der theatralisch in heroische Arrangements gleitende Gesang umrahmt von unterstützenden Backgroundvocals einsetzt, zwischendurch folgt eine dämpfend ausgleichende Melancholic-Brücke, damit sich die Gitarren bis zum Ende in rasanter Weise mit dem Tasteninstrument duellieren oder im ermüdenden DauerPowerspeedgefrickel münden, das von einem Tupfer Hauchzarter Keyboardnote berührt wird. Tempo-gedrosseltere Versionen gibt es bei „Delusions of Grandeur“, „Unsung Heroes“ oder „Orgy Of Enlightenment“. Nichts neues, dafür bekannte Kost nach Genreüblichen Standard.

Nur zwei langsamere Songs (die Balade "I Would" ausgenommen), „Underworld“ (Manala) und „Delusions of Grandeur“ haben FROZEN LAND verarbeitet, das mag zunächst positiv klingen, entwickelt sich allerdings bei aller Leidenschaft zu heroischem Pathhos eher ins Gegenteil. Mehr Abwechslung wäre bei diesem handwerkstechnisch sauberen Debüt der Symphonic Powermetaller um Sänger Toni Meloni vorteilhaft, da etwa die Hälfte aller Songs trotz megafett aufgeblasener XXL-Produktion bei aller Verliebtheit in zackige Grooves versehen mit bis unter die Decke triefendem Melodic-Zuckerguss kaum richtig im Ohr hängen bleibt. Das Material driftet entgegen des ausreichenden Bombasts inklusive punktgenauer Harmonien zum Teil in Belanglosigkeit ab; hinzu kommt das vielfach gleichbleibende Tempo – der Geschwindigkeitszeiger schlägt oft in den mittleren bis schnellen-Bereich aus. Mit „I Would“ ist auch die obligatorische Ballade vertreten. Bei „Angel's Crying“ handelt es sich um ein Cover des schwedischen Dance Pop-Musikers E-TYPE, das qualitativ betrachtet in den Rahmen der Scheibe hineinpasst, gekleidet ins Symphonic Powermetal-Gewand. Immerhin wirkt der Keyboardkleister selten wirklich nervig, was wirklich erstaunt, dennoch: Originalität geht bei aller handwerklichen Klasse der Finnen anders. Unter Einbeziehung aller Faktoren ist davon auszugehen, das 'Frozen Land' sein angestrebtes Zielgruppenklientel mühelos erreicht.

Fazit: Speziell die auf solche Orgien schwörende Symphonic Power Metal-Sektion sollte 'Frozen Land' bei Bedarf ganz dringend antesten, alle anderen sicherheitshalber vor einem eventuellen Kauf reinhören. 6/10