BORN AGAIN - True Heavy Nation
VÖ: 07.12.2018
(Pride & Joy Music)
Style: Heavy Metal
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BORN AGAIN
Benannt nach einem BLACK SABBATH-Album hat sich das seit 2016 bestehende Franzosen Quartett BORN AGAIN klassischen Heavy Metal auf die Fahne geschrieben. Auf das weitaus schwächere Debüt 'Strike with Power' folgt nun mit 'True Heavy Nation' eine faustdicke Überraschung in Form enormer Steigerung. Der melodisch heavy dröhnende Sound inklusive ausgeprägt bissig-rauem an Lemmy erinnerndem Gesang setzt sofort das MOTÖRHEAD-Syndrom im explosiven Opener „No Guts No Glory frei, während das griffige heftig Spannung aufbauende „Ghost Rider“ einschließlich satter Riffdynamik starkes Faible für SAXON/frühe TANK zur 'Filth Hounds'... Phase verteilt. Bei „Children of the Storm“ wechselt der kehlige Gesangsstil von Shouter Thierry vielfach geschickt zwischen abgeschwächterer MOTÖRHEAD-Lemmy, Cronos (VENOM) und Tom Angelripper (SODOM)-Ausgabe, ein unorthodox räudiges dafür umso prägendere Muster fügt dem gesamten Songmaterial eine spezifische Individual- Stilnote hinzu, welche dem Franzosenvierer wohl bekommt. Obwohl das kehlige Stimm-Muster so manch leichte Schwächen zu den Originalen zeigt, passt es stimmig in den Gesamtkontext der Scheibe. Vergleichsweise zum Erstling wo man das THIN LIZZY/BLACK SABBATH/JUDAS PRIEST-Feld fast bis zum letzten Halm pflügte, ist auf „True Heavy Nation“ kaum noch etwas übrig.
Riffbrecher vom Typ „King of Pain“, „Never Give up oder „Lost in Time“denen es weder an filigraner Leadgitarrenarbeit, wuchtigen Drums noch deftig ausschenkenden Breitbandriffs im Stile von JUDAS PRIEST, MOTÖRHEAD, SAXON sowie früh80er- NWOBHM-Einflüssen mangelt röhren unbeschwingt mit immensem Drive aus den Verstärkern. Dass die hinsichtlich Songwriting und -aufbau deutlich verbesserten Franzosen über eine gesunde Portion Humor verbunden mit kritisch hinterfragender Selbstironie in Bezug auf sozialgesellschaftliche Themen verfügen zeigt das gelungene mit gesprochener Radiosequenz eingeläutete Instrumental „Night of the Living Shred“. Was kommt mir spätestens zur Halbzeit mit „You Can't Stop Rock n' Roll“ entgegen? Ein recht ordentlich umgesetzter TWISTED SISTER-Tribut, der sich nahtlos dem Gesamtresultat anpasst.
Als weiterer dem Inhalt auf 'Born again' in die Karten spielender Pluspunkt kristallisiert sich die meißt im Schnitt von knapp drei bis viereinhalb Minuten Spielzeit heraus, wodurch das Songmaterial weniger nach Möglichkeit vermeidbare Längen besitzt. Der überflüssigen Single-Version von „Ghost Rider“ hätte es nicht bedurft, doch was solls (?) wenn einzig das Gesamtergebnis zählt, das spricht diesmal deutlich für BORN AGAIN. Auch das kompakte Produktionsraster trägt zu größerer Effektivität bei.
Fazit: Rotzräudig fett groovend kompakt produzierter Hardrock & Heavy Metal der vermehrt nach Fausrecken und Headbangen schreit. Anhänger von SAXON, TWISTED SISTER, MOTÖRHEAD, JUDAS PRIEST oder frühen TANK zu „Filth Hounds...“-Zeiten sollten diesen 10-Tracker nicht verpassen. - Mitreißend raukantiger Hard n' Heavy-Rock für ein breites klassische Bangermucke direkt von der Basis mögendes Fanklientel. Ziel erfüllt, Mission gelungen! 7,5/10