JUNIPER GRAVE - Of Hellions & Harridans
VÖ: 07.12.2018
(Wasted State Records)
Style: Occult Rock
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JUNIPER GRAVE
Seit 2016 existiert das englische Quartett JUNIPER GRAVE, bestehend aus drei Frauen mit männlicher Begleitung am Schlagzeug, deren Debüt 'Of Hellions & Harridans' sich dem okkulten 70er-Jahre Rock widmet.
Hammond-Orgelklänge sind ebenso präsent, wie das gute alte 70er kraftvoll nach URIAH HEEP klingende Riff. Leidenschaftlich beseelter mit Hintergrundsingalongs unterstützter Gesang ist weiteres Merkmal von 'Of Hellions and Harridans“ wie verstärkt tendenzieller Hang zu den progressiven Okkultrockern BLUE ÖYSTER CULT, deren Flair oftmals durchscheint. Bis zu einem gewissen Grad... spürbar intensiv 70er-Jahre Spirit entfachende Stimmung wohnt sieben Kompositionen inne, woran die Hammond-Orgel beträchtlichen Anteil hat. „The Forest“ beginnt als fetziger Opening Track mit Spannung erzeugenden Orgelklängen, denen klagend melancholischer Frauengesang und im URIAH HEEP-Fahrtwind wehende Riffkaskaden folgen. Der ausgewogene Kontrast zwischen gedämpft sanft Heroisch melancholischer Brücke und abrupt vulkanartig explosiv ausbrechender Rockrifferuptionen hält sich geschickt die Waage. „A Trick of The Light“ hätte (mit Ausnahme der fehlenden Flöte) sehr gut auf einem BLOOD CEREMONY-Album Platz gefunden. „Daughters of the Waves“ und „Lunar Calling“ bleiben stellenweise gegenüber dem Restmaterial ein wenig farblos, irgendwie fehlt diesen zwei Stücken durchweg das grundlegend entscheidende, weil zusätzlich belebende Element.
„The Bridge of the Worlds“ sorgt für gesunden Ausgleich, hier rockt es kernig psychedelisch, berührt, groovt, lässt regelrecht mitleiden. Der tief unter die Haut gehend von finster doom Anstrich gezeichnete Tanz der Dämonenkönigin („Dance of the Daemon Queen“) vollzieht sich anmutig düster seinem Titel zumindest über weite Strecken gerecht werdend. Das letzte Stück „Rest With Your Dead“ (Faoiltighearna) wird von einem schrittweise sich entwickelnden Intro eingeläutet, ehe der Dramafaktor heftig ausbrandende Ozeanwellen erzeugt, die bis zum Schluß toben.
Trotz gesunder Ausgeglichenheit sämtlicher bestimmenden Faktoren auf diesem Silberling mangelt es hauptsächlich an zwei entscheidenden Komponenten: – zunächst der Vielseitigkeit, weil einige Passagen auf diesem recht ordentlichen, künftig um einiges ausbaufähigeren Debüt ihre Längen haben. Viel öfter wünschte man sich betreffs der gesanglichen Darbietung noch mehr Bissigkeit (Leidenschaft allein genügt nicht) um den mit okkulter Thematik verbundenen Spirit überzeugender wirken zu lassen. Ein knackig rockendes emotionell berührendes künftig um einiges verbesserungswürdiges Elixier, das sich irgendwo in Schnittmenge von CHURCH OF THE COSMIC SKULL, BLOOD CEREMONY, JESS AND THE ANCIENT ONES, JEX THOTH und WITCH MOUNTAIN verordnen lässt. Anhänger erwähnten Bandspektrums sollten reinhören.
Fazit: - Interessanter, künftig um einiges ausbaufähigerer Geheimtipp für die nach Spirituellem lechzende Okkult/Witch Rock-Jüngerschaft. 6,75/10