ISENORDAL - Shores of Mourning


VÖ: Bereits erschienen
(Prophecy Productions)

Style: Pagan-Black, Doom Metal und Neofolk

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ISENORDAL

Verträumte Pianoklänge umspült von Meeresrauschen leiten 'Shores Of Mourning' elegant ein. Der Titelgebende überlange Elfminuten Opener steht quasi für die Grundessenz der 48 Minütigen Reise in ein gewaltiges Spektrum tiefer Emotionen, das sowohl Pianoklänge, Meeresrauschen, Akkustikgitarrenparts, Mystik-Folkanteile, geheimnisvolles Flüstern, Violinen, Pianoklänge, Choräle und Enja-Gesangsfacetten beinhaltet. Obwohl dieses Debüt bereits 2017 erschien, kommt es nun erstmals bei mir in den CD-Player. Leicht machen es einem ISENORDAL nicht mit ihrer langatmig raumgreifend zugleich vielseitigen Mischung aus Pagan Black, Doom Metal und Neofolk. Wer ein dauerhaft sich in Melancholie ergießend tempogedrosselt schleppendes Album erwartet, liegt falsch.

Rasende Pagan-Black Meta-Blastbeat-lattacken geführt von heißerem Gekeif sorgen dafür, dass trotz schwerblütig raumgreifender Doom-Melancholik immer genug Dampf drin ist. „Of Winged Fire and Crawling Shadow“ öffnet für spannende acht Minuten Tore der Feuer- und Schattenwelt wo vergessene Wesen aus alter Zeit ihr Dasein fristen, die keineswegs lieb und freundlich sind. Danach verkünden lodernde Scheiterhaufen umgeben von getragenen Ambient-Gothic/Doompassagen Marke ganz früher THEATRE OF TRAGEDY, PARADISE LOST, ANATHEMA oder MY DYING BRIDE, das schrittweise sich Herabsenken hereinbrechender Dunkelheit („Pyres of Nightfall“), ehe abrupt ein brutaler in Richtung early MAYHEM/SATYRICON/DARK FUNERAL oder DIMMU BORGIR zur All Fall Tid'/Stormblast'-Phase tendierender Black Metal-Tornado alles sich seiner unbändigen Kraft direkt in den Weg stellende zerstört, bis wieder ausreichend Platz für gediegen Trost spendende Melancholie geschaffen wird. Die restlichen ebenfalls die Sieben-Minuten Grenze überschreitenden Langriemen „To Tear The Veil of Dreams“, „A Gallows Prayer“ und „Cleansing Rites“ fügen sich nahtlos ins Gesamtbild. Hoffnung und Trauer könnten kaum dichter beieinander liegen.

Was dem US-Sextett um Kerry Hall und Marisa Kaye Janke vor knapp vier Jahren gelang, ist geradezu atemberaubend. Dem entsprechend steigt meine Spannung auf das nun auch schon seit geraumer Zeit erhaltliche Zweitwerk 'Spectral Embrace'. ISENORDAL sind ein echter Geheimtipp, der sich bedenkenlos für das Hammer of Doom empfehlen lässt!

Nicht nur Metallerherzen könnten sich für 'Shores of Mourning' erwärmen, auch Fans von ENJA (richtig, die Dame die u. a. bereits den 'Herr der Ringe' stimmlich veredelte), werden über die Vielfalt der Scheibe staunen.

Fazit: Ein gelungenermaßen fesselnd Tiefenemotionale Seelensphären berührender Spagat zwischen Pagan Black, Doom Metal und Folk. 8,5/10

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