MINOTAURUS - Victims of the Underworld


Bereits erschienen
(Limb Music)

Style: Celtic Folk Metal

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MINOTAURUS

Überzeugte das 2016er-Werk 'Insolubilis' der seit nunmehr 25 Jahren aktiven 1994 gegründeten Aschaffenburger Celtic Folk Metal-Institution MINOTAURUS in allen Belangen, durfte ich nun umso gespannter auf das Nachfolgewerk 'Victims of the Underworld' sein. MINOTAURUS schaffen den Spagat zwischen Melodie, Härte, Eleganz und Pathos gewohnt sicher,
ohne ihr gewohntes Maß an Tiefgang einzubüßen. Der schlichtweg durch das Wort 'Listen!' stimmungsvoll durch Geige, Flöte umrahmtes Bardenfolkflair eingeleitete Opener "Barker's Revenge" fordert sogleich des Hörers Aufmerksamkeit, danach öffnen sich die Pforten der Unterwelt, bis ein Schrei ertönt, ehe „Born from Roots“ als eingängig zugleich spannender Mittelaltergroover nahtlos daran anknüpft, wobei Barden-Gesang neben abrupten Rhythmustempowechseln beim nur auf CD erhältlichen Bonus „Demon of the Forest“ sich als verträumter Minnesong durchsetzt von wechselhaft emotionalem Gesangsmuster und tollen Gitarrenharmonien outet, „Witches Dancing“ begeistert mit feiner Epik-Brücke deren tragender Unterbau sich schrittweise zu fließenden Folkrhythmen verbindet, "Raven's Fate" entwickelt sich zur schwermütig melancholischen zugleich eingängigen Emotionsbombe,  „Wrought Iron“ schenkt galoppierende Heavy Breitseiten aus, denen zeitweise Thrashlastiges Odeuer beigegeben wird.

In den satten Groovern  „Victims of the Underworld“, "Immortality", "Hymn for the Nations", der Epic-Folknummer „Witches Dance“, „Thor, I'm asking you“, sowie dem recht gediegen startenden sich schrittweise zum echten Reisser entwickelnden Folk-Hammer "Never Surrender" hat die sympathisch ehrliche Truppe mindestens ein Dutzend Hochkaräterhymnen am Start, die sich wohl auch künftig im Live-Set wiederfinden. Clarissa Hobeck liefert sich kontrastreiche Gesangsduette mit Oliver Klump Rainer Zumkeller/Jürgen Hermann brillieren als Gitarrenduo durch satte Riffbreitseiten und pfiffige Soli, Marcus Finger/Rouven Zumkeller meistern sich mühelos auf diverse Tempowechsel umstellend selbst komplexe ruhigere Passagen.

Was gegenüber den Vorgängeralben besonders hervorsticht, sind kürzere Songlängen von im Regelfall drei bis ca viereinhalb Minuten, was den opulent gestalteten Inhalt keineswegs weniger interessant macht, zumal der Härtegrad sogar verstärkt nach oben geschraubt wurde. Im Gegenteil, die Stücke bekommen dadurch noch mehr Griffigkeit. Ein passendes Coverartwork, dass den MINOTAURUS in voller Größe zeigt, der mit schwerer Streitaxt bewaffnet den Zwerg am Haarschopfe packend mit sich zieht wie der Phönix aus der Asche entsteigt, schmückt den musikalischen Inhalt optisch. 'Victims of the Underworld' ist gemacht für Celtic Metalfans, die von Mittelalter und Antikezeitlichem Fantasy-Metal geprägt von heidnischem LegendenZ/Sagengut generell nicht genug bekommen.

Fazit: MINOTAURUS brauen erneut ihr eigenes Celtic Folk Metal-Elixier auf hohem Niveau. Faszinierend spannender Celtic Folk Metal auf tollem Energielevel geschmiedet mit Leidenschaft, Herz und Überzeugung. 8,5/10

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