THE SPIRIT CABINET - Bloodlines


VÖ: 24.04.2020
(Ván Records)

Style: Blackened Heavy Doom Metal

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THE SPIRIT CABINET

Lässt sich ein Opener wie „Devils In the Details“ besser beginnen als mit kraftvoll geloppierender IRON MAIDEN/MERCYFUL FATE-Dynamik, um sich epochal episch aufbauend in eine apokalyptisch sakral doomige TRISTANIA-Gothic-Metalorgie überzugehen? Klares nein! Bei THE SPIRIT CABINET die nach Ostern ihren zweites kurz 'Bloodlines' betiteltes Studio-Album veröffentlichen, handelt es sich um eine holländische Combo, deren Musik sich irgendwo zwischen Heavy Metal, vereinzelten Black Metal-Elementen und Doom einpendelt. Hier sind ehemalige (sowie noch aktive!) Bandmitglieder von HOODED PRIEST, CIRITH GORGOR und URFAUST am Werk, - wobei wir auch schon beim Thema Gesang wären:
URFAUST-Shouter IX hier unter dem Pseudonym Snake McRuffkin unterwegs, zeigt, dass er in der Lage ist, sowohl heroischen Blaze Bayley/King Diamond Touch in sein variables Stimmvolumen einzubauen als auch den Touch Gothische Finstertheatralik beherrscht.

Entsprechend theatralisch opulent von fetten Doom Riffs dominiert setzt „In Antique Vortex“ die spirituelle Reise in den Nexus melancholischer Düster Sphären-Dramaturgie fort; bei „Satan the Healer“ setzt sich am Schluß mörderisch brutal der blackmetallische Blastbeat Express einschließlich heißerem Gekeif in Bewegung, wodurch das Stück in übertrieben hektische Atmosphäre getaucht wird, die sich mit bissiger Sphärendoom-Epik wechselt. Beim schleppenden fast zehn Minüter „The Medium in the Mask“, neben dem überaus gelungenen Einstiegs-Opener „Devils in the Details“ das Albumhighlight (!) wird’s gefühlt heroisch episch tiefen emotional doomig, da sind SOLITUDE AETURNUS/ CANDLEMASS-Influenza nicht mehr weit entfernt, ehe MERCYFUL FATE-Breaks sich im Wechsel zu frühen DIMMU BORGIR/SATYRICON mit harrschen CELTIC FROST-Ausbrüchen ihr Stelldichein geben. Gleich vom ersten Takt heftig aggressiv bedrohlich von garstigen Schreien untermauert von sakralen Melodiebögen und heftigem Geschrei baut sich das sechseinhalb Minuten nach MERCYFUL FATE-Teppichmuster gestrickte Monster „Subtle Art of Sleeping Paralysis“ auf, ehe „The Celestial Intelligencer“ nocheinmal sämtliche Komponenten in sich vereinend den auf Düster-Apokalyptisch sakralem Gothic-Doom Black Metal-Flair fußenden Schlußpunkt setzt.

Was auf den ersten Blick vielseitig klingt, hat auch Negativseiten. Als nicht so toll entpuppt sich der gleichförmige Songaufbau sowie an einigen Stellen verzichtbare, weil stimmungsvoll aufgebaute Emotionsbögen abrupt mit nur einem Schlag zerstörende Extrem-Gesangsparts. Der häufig wechselhafte Gesang zwischen Wehmut-Klage und harrschem Gekeif könnte zur Auflockerung eine weitere des öfteren mit einfliessende Gesangs-Komponente vertragen.

Durch das zum einen kompakten zum anderen verwaschene Soundraster kann sich der Inhalt auf 'Bloodlines' wirkungsvoll entfalten. Wem dieses Elixier zu schwer verdaulich ist, braucht sich gar nicht erst wundern. Das war bewusst so beabsichtigt, und erfüllt stellenweise auch seinen Zweck!

Fazit: Ein spiritualistischer zeitweise ins extrem chaotische ausufernder Düster-Cocktail, der aggressive Black Metal-Komponente und epischen Traditions- Heavy Metal mit Melancholie Düsterhheimer-Doom vereint. Vom Grundgedanken aus betrachtet, gar nicht mal schlecht angesetzt, jedoch fehlt stellenweise noch das erforderliche Quantum Feinschliff. 6,75/10.

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