LORD VIGO - Danse De Noir


VÖ: 10.04.2020
(High Roller Records)

Style (Futuristischer) Epic Doom

Homepage:
LORD VIGO

Was zunächst per Kassettendemo-Tape ganz klein anfing, hat sich längst zur unumstößlich festen Größe in der Doomlandschaft etabliert. Die Rheinland-Pfälzer Doom-Institution LORD VIGO legt dieser Tage ihre mit Spannung erwartete dritte Epic Doom-Langrille nach, wobei sie den faszinierenden Fokus von Obskurität, Heavyness, spannend walzenden Grooves und raumgreifender Epic konsequent beibehalten. Dennoch ist das Six must Die'-Nachfolgewerk „Danse De Noir“ irgendwie anders als alles was bisher von LORD VIGO kam. Dieses „irgendwie“ liegt an exotisch dem Songmaterial Wirkung verleihenden Faktoren, unter anderem der betörenden Frauenstimme, welche dem Stück wie auch der gesamte Kompaktsound und Vince Clorthos' Gesang der gesamten Choose einen sehr futuristichen Anstrich verleiht. Wenn der Inhalt von 'Danse De Noir' aus dem Blade Runner-Universum entnommen ist, staunt man durchaus nicht schlecht. Umgeben von drei kurzen, effektiv ins Gesamtkonzept eingebauten Zwischenspielen („The Voight Kampff Situation“; „Are You Human“ und „Fiery The Angels Fell“), wird dieses anspruchsvoll detailreich durchdachte Sci-Fi-Konzeptscheibchen mit jedem weiteren Hördurchlauf zunehmend besser und besser. Ok, an den ungewöhnlich futuristischen Sound muss man sich gewöhnen, doch wenn es ersteimal gezündet hat, ist es längst zu spät!

Von raumgreifender Endzeit-Epik betimmt leitet der Titeltrack „Danse De Noir“ in den spacig futuristischen Trip zu anderen Welten ein, ehe die Frage „Are You Human? Bist Du Mensch oder Maschine? ertönt „The Virge of Time“ rockt druckvoll okkult-groovend im dafür prädestinierten DIO/BLACK SABBATH/RAINBOW-Stil inkusive obskurer NWOBHM-Facette. Ich sehe mich in Gedanken bei weiteren Hymnenhighlights wie dem in fesselnder Heroik getauchten Futuristik-Doom-Groover „Shoulder Of Orion“ kräftig Mähnewirbelnd abrocken... von wem die erheblich den Tempofaktor wenn die Glocke im Mittelteil schlägt hochschraubenden Bassparts kommen düfte klar sein... (IRON MAIDEN'S 'Phantom Of The Opera' lässt deutlich grüßen!) „And Then The Planets Align“ kombiniert von herrlichen Twinleadsoli eingeläutet hochkarätig fesselnden Mid80er-IRON MAIDEN- 'Somewhere In Time'-Spirit dessen gedehnter Instrumental-Part an das mächtige Monumental-Epos „Alexander The Great“ denken lässt, mit Grooves die von Männer-Chorgesang unterlegter Früh-MANOWAR-Gedächtnis-Epik zu Battle Hymns/Sign of the Hammer- Zeiten begleitet werden. Bei dem unwiderstehlich knallhart riffbetont im Stile undoomiger Classic Hardrockacts der Marke frühe DEF LEPPARD/KISS/SCORPIONS/TWISTED SISTER/WASP hochmelodisch doomrockenden Ohrwurm „Despair and Ecstasy“ hält es mich überhaupt nicht mehr auf dem Sitz! „As Silence Grows Old“ schwimmt gut durchgehangen in schleppend ergreifender Theatralik, wobei über allem der immens charismatische Pathos-Gesang von Shouter Vince Clortho von Ahaha-Singalongs umgeben angetrieben von mächtigen Glockenschägen thront, um kraftvoll durch schrittweise vorangetriebene Temposteigerungen gewaltig Fahrt aufzunehmen, während ein geflashter Rezensent beim sieben Minuten durch ein packendes Militär-Marschintro und epischer Tempodrosselung plus Bombastischer Ahaha-Chorgesangsarrangements und Gesprochener Passage ausgeschmückt futuristischen Finale „Memento Mori“ eine jederzeit kampfbereite, zahlenmäßig riesige Cyborg-Armee vor dem geistigen Auge aufmarschieren sieht...

Um dieses Album vollständig in seiner Gesamtheit zu begreifen, sollte es besser komplett am Stück gehört werden. LORD VIGO haben es wieder geschafft, sich selbst neu zu erfinden, ergreifende Hymnen auf hohem Level ohne geringsten Abnutzungsfaktor zu komponieren.Ungewöhnlicher Doom-Brocken einer ungewöhnlichen zugleich begnadet kreativen Band.

Fazit: Futuristischer (Epic) Doom, auf Höhe der Zeit, tonnenschwer unter die Haut gehend knietief-emotional-heroisch, der mit jedem Hördurchlauf weiter wächst. - Hochgradig extrem berauschend fesselnder Sci-Fi-Doom! 9/10

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