OCEAN CHIEF - Den Tredje Dagen


VÖ: Bereits erschienen
(Argonauta Records)

Style: Sludge-Doom

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OCEAN CHIEF

Wie hässlich, trist, dunkel und grau darf die Welt wohl sein? Nach sechs Jahren melden sich OCEAN CHIEF mit neuem Longplayer zurück und sie bleiben im fünften Versuch ihrem Kurs treu. In ein solch trostloses eine Stunde vor sich hin gärendes Universum aus eintönig tiefer gelegten Gitarrenriffs und Synthieklängen beissend zermürbender Schwermut komplett einzutauchen bringt keine Erleuchtung, doch es schärft einmal mehr die Erkenntnis, das es viel innere Kraft erfordert. Alben wie 'Den Tredje Dagen' erzeugen trostlose Landschaften bitterer Melancholie. Unabhängig davon, gibt es bessere Doomalben des extremen Doom-Sektors, die trotz aller Sphärenhaftigkeit, Schwermut, Heavyness und Aggressivität mitsamt Abtauchen in Bizarrwelten weitaus ergiebiger sind als dieses Fabrikat hier, obwohl es sich bei OCEAN CHIEF um Pioniere aus der Sludge-Doom-Ecke handelt, die wirklich etwas können. Ungeduldige werden spätestens nach zwei Songs (von fünf) genervt die Stopp-Taste betätigen, um das Ding dem gähnenden Schlund der weit geöffneten Mülltonne zu übergeben.

Kompromisslos von Anfang bis Ende in diesem Tümpel schwimmende Schwerblüter legen keinen Wert auf Anspruch. Destruktive Seelenqual ergiesst sich in zermürbender auf sieben bis fast 16 Minuten gedehnten Raumklangorgien einschließlich aggressiv heißerem Gesang. Um sich dieses Album, wie ich es beim Verfassen dieses Reviews tue vollständig zu geben, bedarf es viel eisernen Durchhaltevermögens, damit sich sein Inhalt einer anständigen Bewertung unterzieht. Ein Gebräu, das speziell für Anhängerschaft von SKEPTICISM, WARNING oder 40 WATT SUN wie geschaffen extrem reizvoll sein dürfte, allerdings besteht handwerklich guter Fähigkeiten der Schweden zum Trotz bei soviel dauerhaft hypnotisch bleierner Schwere stets die lauernde Gefahr, dass ein solches Gebräu sich irgendwann abnutzt. Mir genügt dieser eine Durchlauf von 'Den Tredje Dagen' was so ähnlich klingt wie „an trostlosen Tagen“ voll und ganz. 6,2/10