EISREGEN - Leblos
VÖ: 19.06.2020
(Massacre Records)
Style: Extreme Metal
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EISREGEN
Endlich wieder neues Futter der Thüringer Extrem Metaller, die für mich wie immer ein starkes Album haben dürften.
Das fängt gleich mal mit dem musikalisch braveren „Ruhe Sanft“ an, das mit balladesken Passagen eröffnet, sich aber dann zu einem erhabenen und monumentalen, tragen Stück entwickelt. Vor allem ist hier der Gesang von „Blutkehle“ M. Roth wieder ein Genuss, denn hier kommt er mit seiner richtig krass derben Stimme an, die richtig bösartig klingt. Mit „Pechschwarz“ wird es mal mächtig gedrückt, dann hat das Lied einen coolen Drive, doch wenn Yantit hier anfängt, Vollgas zu geben, geht richtig geil die Post ab und aus dem Hintergrund wabern süße, warme Key Klänge, die das Extreme in dem Song noch mehr hervor hebt. Herrlich, wie nach ein bißchen Geplänkel „Erstschlag“ zu einer erbarmungslosen Baller Nummer wird, auf so was freut man sich doch einfach ungemein. Piano und Violine, das eröffnet bie „1000 Jahre Nacht“ den Song und der bleibt auch sanft getragen und auch hier macht der extreme Gesang auch das I-Tüpfelchen aus, damit die Nummer auch so richtig großartig morbide klingt. Mit dem Titelstück kriegen wir einen Track, der einfach cool groovt und EISREGEN in Hochform zeigt, vor allem wenn es gegen Ende herrlich schnell wird. Mit dem „Schlachtraum“ bewegen sich die Thüringer zwischen vertracktem Spiel in den Strophen, das sich auf Atmosphäre aufbaut, da sind tragende Parts ebenso vertreten wie bösartig kriechende Abschnitte. Mit einer sehr guten Melodie eröffnet „Atme Asche“ und man fühlt sich fast wohl, doch dann kommt wie aus dem Nichts ein herrlicher Baller Part, der sich gewaschen hat, meine Fresse ist das grandios, was EISREGEN hier für eine MEGA Abwechslung auffahren. „Mein Leichenwerk“ pendelt zwischen beklemmend ruhigen Abschnitten und einer Portion Mid Tempo, um dann mit „Wangenrot“ erneut so geil zwischen sanft und rasend schnell zu pendeln. Hier ist auch der Gesang etwas klarer, während der fiese, bösartig und voll schwarzem Humor bestückten Track „Mutter schneidet“ eine absolute Glanzleistung von EISREGEN ist. Hier kommt die Horror / Splatter / Gore Vorliebe der Band ganz klar zum Vorschein. Dieses wunderbare Röcheln bei „Drauß' vom Häuten komm' ich her“ ist fies wie Sau, aber auch geil und das Knüppeln in dem Track ein Genuss für den Gehörgang. Doch auch melodisch angehauchte Parts und teils auch Klargesang sind hier mit an Bord, bevor unsere Blutkehle gegen Ende wieder so herrlich abgefahren singt.
Obercool ist auch die Bonus CD, die unter dem Banner DIE RÄUDIGEN RENNSTEIGREBELLEN läuft und wir mit „Deutsches Bierlied“, „Grünes Herz“, „Wenn es draußen dunkel wird“ und „Zeit zu Saufen“ einfach nur vier hammerharte Nummern kriegen, die zum metallischen Schunkeln animieren.
EISREGEN sind auch 2020 eine absolute Macht und haben die Messlatte noch mal angehoben, was ihnen auch 9,9 von 10 Punkten bringt.