ATTAXE - 20 Years The Hard Way

Verfasst von Michael Toscher am 31. Juli 2020.

VÖ: 31.07.2020
(Pure Steel Records)

Style: US-Metal

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ATTAXE

1985 war ein tolles Jahr für klassischen Heavy Metal, insbesondere US-Metal. Das zeigt auch dieser gefühlte drei Dekaden in die Vergangenheit reichende Rückblick in Form einer wertvollen 15 Track-Zusammenfassung, einer in diesem für den Heavy Metal so wichtigen Jahr gegründeten US-Combo, die für Fans traditionellen US-Metals recht attraktiv sein dürfte. Der nicht nur als Stimmbandästhet sondern auch als Mensch und Musiker äußerst sympathische Juan Ricardo, US-Metalgourmets die es traditionell wie Power-thrashig mögen, sollten spätestens damit hellhörig werden, sobald Namen wie RITUAL, SUNLESS SKY, WRETCH, DARK ARENA sich ins Gedächtnis dringen. Die in Ohio gegründeten ATTAXE brachten nach ihrer Gründung innerhalb von fünf Jahren bis 1990 smindestens sieben Demos sowie auch eine (Single)EP bestehend aus vier Tracks zustande.

Trotz wechselhafter Soundqualität bleibt das fließende Hörvergnügen jederzeit aufrecht erhalten. Entgegen zahlreich zeitgemäß glattpolierter Plastikmüllproduktionen ist es genau jenes ungeschliffen raue, durchweg herrlich rumpelige Soundraster, das eingefleischten Oldschool-Metallern wie mir das besondere Etwas gibt, welches Alben dieser Form haben sollten, um den Test der Zeit zu bestehen und das tun die Aufnahmen in jedem Fall!

Inhaltlich bewegt sich das Songmaterial der lange aufgelösten, seit 2019 wieder aktiven Formation irgendwo im Schnittmengenfeld klassischer US-Metal Acts der Sorte ICON, SHOK PARIS, LEATHERWOLF, LIZZY BORDEN und ARMORED SAINT. Juan Ricardo liefert eine phantastische Gesangleistung, selbiges gilt für den traurigerweise vergangenes Jahr 2019 verstorbenen Paul Konjicija...von der bei möderischen Tempowechseln, fetten Killerhooks, kompakt auf den Punkt gebrachter Dynamik und satten Breaks verbunden mit massiv charismatischem Gesangsflair aufblühenden Hymnen vom Typ „Metal Messiah“, „Unholy Realm“, „Suicide“, „Lovefire“, "Powermad", "Leave It All Behind" sowie der schleppenden sich tonnenenschwer langsam und zielsicher vorwärts bewegend sämtliche Erdhügel plättenden Schlußwalze "Playing With Fire" wahnsinnig geilen sowohl krachende Riffs in Serie als auch versierte Leadsoli rausfeuernden Gitarrenarbeit einmal komplett ganz zu schweigen! Erneut ein Edel-Juwel aus Ohio (US-Bundesstaat Cleveland) für US-Metalfans, die hiermit endlich Gelegenheit bekommen, eine möglicherweise viel zu lange bestehende Lücke ihrer Sammlung zu schließen. Purer Suchtgenuss für Vinyl-Liebhaber!

Fazit: Hochkarätiges 80er-US-Metal-Elixier zeitlosen Charakters. 9/10