LEGENDRY - Heavy Metal Adventure


VÖ: 29.08.20
(GoldenCore Records/ZYX)

Style: Epic Heavy/Power Metal

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LEGENDRY

Neues aus dem Hause GoldenCore bedeutet in aller Regel kauzig, schräg, rar und 100 % purer Underground! Und tatsächlich so verhält es sich auch mit der weitaus mehr als nur einen 4-Trackling darstellenden EP 'Heavy Metal Adventure' im Longplayformat vom kauzbehafteten US-Epic (Power)-Metal-Trio LEGENDRY.

Traditioneller Heavy Metal aus den USA besitzt schon seit einigen Jahren mächtig Hochkonjunktur, wodurch die Szene ingesamt lebendiger denn je geworden ist. LEGENDRY gehören zu jener Sorte Hoffnungsträger, denen es gegeben ist, in die Top-Liga aufzusteigen. Doch bevor es soweit ist, muss noch viel getan werden. Bildeten das starke auf die legendären Hyperboreaner gemünzte Full-Length-Debüt 'Mysts Of Time' dem mit „Dungeon Crawler“ in gleicher Thematik ein schwächeres Zweitwerk folgte einen zumindest respektablen Auftakt, gelang es LEGENDRY sich dank des dritten Streiches innerhalb des Epic Metalfanspektrums zu etablieren.

Mit 'Heavy Metal Adventure' wird nun eine EP vorgelegt, die sich wie so viele andere Bands mit dem Conan-Thema beschäftigt, was die aus dem gleichnamigen Film Conan I – Der Barbar gecoverte fast 3 ½ Minütige Basil Poledouris-Cover Introsequenz Anvil of Crom (übersetzt: Amboss von Crom) kräftig unterstreicht, die durch Hinzufügung eigener Zutaten Würze bekommt. Danach folgt mit 'Metal' ein MANILLA ROAD-Cover. „Broadsword“ ist nicht wirklich neu, handelt es sich hier um Cover der englischen Prog-Hardrock-Legende JETHRO TULL. Danach findet das Heavy Metal-Abenteuer in „Heavy Metal Adventure“ seine Fortsetzung. Zunächst ungestüm rumpelig drauf losthrashend, kreist spätestens zur Mitte der Epic Hammer, ehe ein packendes Speed/Thrash-Schlußfinish in Entzücken versetzt. Damit dürfte für alle, denen diese Band bisher unbekannt ist, kräftig Appetit geweckt sein. Wer es lieber kurz und knackig mag, wird jedoch wenig Freude daran finden, weil das Material im Regelfall die fünf Minuten Marke locker überschreitet. 'Heavy Metal Adventure' ist mehr als nur eine gewöhnliche EP, diese CD-Compilation im Longplayformat erfordert reichlich viel Geduld verbunden mit einem langen Atem, soviel ist sicher. Im Gegensatz zur lediglich 4-Tracks beinhalteten Vinyl-Variante beinhaltet die CD sechs weitere Tracks wodurch sie auf eine längere Spielzeit von weit über 50 Minuten gestreckt wurde, zumal alleindie letzten zwei gar doppelt vertretenen Tracks allein fast 18 Minuten Spieldauer umfassen, woraus eine umfangreiche 'EP' von rund 68 Minuten Gesamt-Spielzeit resultiert. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis einmal mehr.

Was bei LEGENDRY besonders gefällt, ist der unorthodox urig epische mit opulentem Helden-Introflair angereicherte Stil der Band, der sich gekonnt zwischen gemäßigter Strukturgebung, mystisch abenteuerlicher Epik und flotter Gangart verpackt in knisternder Spannung bewegt. Aufgestockt durch frühere bisher unveröffentlichte Demoaufnahmen wurde aus der ursprünglichen 4-Song EP eine auf voller Longplayerstärke rotierende Zusammenstellung veröffentlicht, die mitsamt feinem Coverartwork besticht. Allerdings gibt der dumpfe Drumsound hier und da zumindest ein wenig Anlass zur Kritik, obgleich es sich um Kassetten-Demotracks handelt, weshalb ich dafür gern ein Auge zudrücke. Zu den vier EP-Tracks gesellt sich das vollständige 31:07 Minuten 'Initiation Rituals'-Kasettendemotape. Erwähnte Epic Reisser werfen durch ihre Geschwindigkeitsforcierung und Spannung besonderes Augenmerk auf Kult-Stahlschmieden Marke BROCAS HELM, deren Intensität sich mit erdrückender Wucht früher MANILLA ROAD-Glanztaten kreuzt; was für das gedehnte 8:12 Minuten Instrumental „Sky Burial“ ebenfalls gilt. Der straight nach vorn gehende Breaker „Ancestors Wrath“ verleugnet aller Direktheit zum Trotz überraschend eingestreute Blue-Schlagseite nicht, allein das cremig quietschende Leadsolo macht das Stück zum puren Genuss, ehe sich das lange elf Minuten-Opus „Mists Of Time“ in dramaturgischen Epicschleifen ergießt, wobei der Kauzfaktor genauso deutlich zum Tragen kommt wie darin einbezogene rasant-fesselnde das Tempo von 0 auf 100 beschleunigende Tempoabfahrten mit ebenso heftiger Tempodrosselung. Verspielter Epik-Stoff, der sich einem ungezähmt wilden Bastard zwischen BROCAS HELM und MANILLA ROAD gleich unaufhaltsam seinen Weg bahnend, selbst vermeintlich gestählte Krieger aus der Rüstung haut!

Warum statt der beiden doppelt draufgepackten „Phoenix On The Blade“ und „Mists Of Time“ nicht zwei auf dieser Compilation fehlenden Songs der Vorzug gegeben wurde, erschließt sich allerdings nicht, *kopfschüttelt* womit neben teilweise dumpfem Drumsound noch ein weiterer nicht ganz unerheblicher Wermutstropfen hinzukommt. Alles in Allem lautet mein

Fazit: Interessante Compilation aus Coverstücken, Studio- und Demosongmaterial einer tollen US-Epic-Metal-Combo, die hoffentlich weiterhin wie bisher zielstrebig ihren Weg vorwärts geht. - By The mighty Anvil Of Crom – Let The Steel beginn to Raise! 8/10

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