ROADWOLF - Unchain The Wolf


VÖ: 27.11.2020
(Metalizer Records/Soulfood))

Style: 70er-Classic Hardrock/80er-Heavy Metal

Homepage:
ROADWOLF

Im schwermetallischen Alpenunderground brodelt und gärt es gewaltig. Österreich hat sich gerade in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Geheimtipp in Sachen traditioneller Heavy Metal entwickelt. Wesentlich daran beteiligt waren Bands wie KÜENRING oder MORTICIAN um stellevertretend nur zwei von sovielen Combos zu nennen, die neben gestandenen Szene-Veteranen entscheidende Impulse für eine solch positive Entwicklung gesetzt haben. Formationen, denen das Handwerkszeug gegeben ist, in die Fußstapfen heute immer noch aktiver Alpenland-Pioniere wie GALLOWS POLE oder U 8 zu treten gibt es in Österreich genug. Reichlich Potential dafür ist wie sich anhand einer buntgemischten, diverse Stile umfassenden auch den Extrem-Sektor effektiv abdeckenden Szenestruktur in Österreich zeigt, vorhanden.

Mit ROADWOLF gesellt sich spätestens mit dessen frisch veröffentlichten Debüt ein ganz heißes Eisen dazu, das nicht nur an SAXON; JUDAS PRIEST (!) UFO, DIO, URIAH HEEP und OZZY OSBOURNE-Einflüssen festhält, ungeachtet zeitgemäßer Trends klassischen Heavy Metal spielt, der seinen Vorbildern auch gerecht wird. Seit 2013 existent, im klassischen Vierer-Line Up aufgestellt, hat das begnadete Quartett späten 70er Classic Hardrock bis frühen 80er-Heavy Metal-Kult regelrecht aufgesogen. Auch mystisches Material inspiriert von Horror-Romanautor H. P. Lovecraft oder dem legendären Psychoanalytiker C.G. Jung findet seinen Platz auf einem vielseitigen Gesamtwerk. Nein, ROADWOLF heulen nicht nur mit den Wölfen, sondern lauter! Derart  hochkarätiges Hithymnenpotential unnötig ausbremsend verschachtelte Komplexibilität mit Hang zu progressiver Tendenz geht den vieren bei aller technischen Finesse gesundermaßen am Arsch vorbei. Geradlinig, Direkt, hymnenhaft, vor Groove berstend, - so und nicht anders mögen treue Fans klassischer Hardrock/Heavy Metal-Beschallung solche Musik, bei der dauerhaft ununterbrochener Groove regiert während pausenlos die Verstärker glühen!

Der Drang nach Freiheit, Ketten sprengen und Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Normen bricht sich auf dem ROADWOLF-Debüt „Unchain The Wolf“ bahn, das einen von der Wiener Tattoo-Legende Bernie Luther gezeichneten Wolfskopf zeigt, der vor Wildheit und unbändiger Energie strotzend seine ihn fesselnden Ketten zerbeißt. Lohn dafür waren gemeinsame Bühnenauftritte mit LIZZY BORDEN, VICIOUS RUMORS, NIGHT DEMON, ENFORCER, SKULLFIST und vielen weiteren bekannten Bands, zu denen ROADWOLF hoffentlich bald aufschließen.

Kraftfutter vom Kaliber der knackigen von Wolfsgeheul verzierten Titelhymne „Unchain The Wolf“, sich vom ersten Takt ins Gehirn fräßende Nackenbrecher wie das schon vor Erscheinen des vollständigen Albums vorab veröffentlichte Video-Single-Highlight „All Hell Is Breaking Loose“, „M.I.A. (Missing In Action)“ „Never Surrender“ sowie der nach stampfender ersten Hälfte im zweiten Teil zu einem garstigen Rock n' Roll-Monster mutierende Rausschmeißer „Condemned To Rock“ wecken auf Anhieb Verlangen nach mehr. "M.I.A. (Missing In Action)" nimmt  kurz mal das Tempo raus, um schrittweise aufzubauend umso kräftigere Breitseiten aus allen Rohren abzufeuern, „Curse Of The Gypsy“ offenbart einschließlich den Mittelteil stimmungsvoll ergänzender Sprechpassage fettes UFO/DEEP PURPLE/URIAH HEEP-Flair, ehe „Turn It loose“ im ausnahmslos fetzigen Rock n' Roll-Kostüm dicke Adern für MOTÖRHEAD und ROSE TATTOO (!) erkennen lässt; eine zwischendurch Verwendung findende Mundharmonika sorgt nebenbei für Auflockerung. „Wheels Of Fire“ rollt unablässig auf DIO/DEEP PURPLE/JUDAS PRIEST/RAINBOW-Schiene, während „Never Surrender“ intensiv SAXON/JUDAS PRIEST-Faible offenbart. Auch der in geschickter Weise - THIN LIZZY mit Bluesigen GARY MOORE-Input und RAINBOW-Hymnen-Touch (- das Songende weckt Erinnerungen an 'Lady Starstruck'!) kombinierte Band-Signature-Song „Roadwolf“ reisst dauerhaft mit. Wer dachte, das wäre alles, irrt gewaltig: „Straight Out Of Hell“ von Sturmrausch und Glockenschlägen balladesk eingeläutet, entwickelt sich trotz mystischem Rahmens zu einem geradlinigen knisternde Spannung aufbauenden Hymnen-Grooverocker mit Ohrwurmqualitäten im UFO, IRON MAIDEN, TWISTED SISTER-Format.

Soviel zu den Songs. Was hebt ROADWOLF von zahlreichen Genrecombos ab? Zunächt das Talent griffige von traumhafter Melodie und Catchy Refrains gezeichnete Hymnen zu komponieren, die sofort mit nur geringem Anlauf zünden. Harte, scharf sägende Gitarrenriffs, tolle oft mehrstimmige Gesangsharmonien, flirrende Leadsoli, satte Bassläufe, punktgenaues Drumming und kraftvolle Backgroundvocals fließen unmittelbar ins selbst vor unberechenbaren Wendungen keineswegs Halt machende Songmaterial mit ein. Dieser hungrige nach Blut und Fleisch lechzende Straßenwolf beißt mit scharfen Zähnen kompromisslos zu. Auch Frontmann Franz Bauer, dessen vielseitigem Organ es weder an Charisma, harrschen Schreien, klarem Hochtomölage, kehliger Bissigkeit noch Elan und einigen Pathosgetränkten Farbtupfern mangelt, gehört zu der Sorte Frontmänner, die unterstützt durch ergänzende Vocals/Backingvocals all seiner drei Mitstreiter, keine Konkurrenz ernsthaft fürchten brauchen. Das Erfolgsrezept variable Gesangs-Facetten hinzuzugeben ohne den roten Faden vollständig zu verlieren geht auf.

Die Straßenwölfe sind gekommen, ihr Rudel anzuführen. ROADWOLF sind der Traditionsmetal-Senkrechtstarter des Jahres! - Leute, wenn ihr als restlos überzeugte Metaller echten 70er/80er Hardrock & Heavy Metal über alles liebt und zu schätzen wisst wie ich, führt an dieser Vollbedienung überhaupt kein Weg vorbei. Warnung: - Dauerrotationsalarm - Stufe Rot!

Fazit: ROADWOLF haben ein energiegeladenes Hammerdebüt geliefert, das vor Vitalität purer Dynamik und Hochkaräter-Hymnenvielfalt überquellend pausenlos vom Sitz reißt. - Keep This Wolf on The Road and The Spirit Alive! 9,5/10

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