MAD INVASION - Edge Of The World


VÖ: 24.09.2021
(MI Media Group)

Style: Classic/Melodic Hard Rock

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MAD INVASION

Zielgerichteter Melodic Hardrock der so manchen Einblick in den 70-80er Jahre Classic Hard Rock zwischen DEEP PURPLE, DIO, RAINBOW und WHITESNAKE gewährt, - steht bei dem Schwedischen Fünfer MAD INVASION auf dem Programm. Ausgestattet mit einem völlig auf modern getrimmten Signaturesound ist es beinahe kaum zu fassen, dass es sich hier um erfahrene Musiker handelt. Dies wird spätestens an der Art vom Songaufbau erkennbar.  Mit der von belanglosem Riffgeschiebe umgarnten Schlaftablette von Albumtiteltrack „Edge Of The World“ haben MAD INVASION einen denkbar schwachen Start hingelegt, auch das viel zu dröge 'Destruction' wird seiner Namenswahl keineswegs gerecht, selbiges gilt für „Fallen Angel“ obwohl es anfangs kraftvoll rifft, entwickelt es sich zum austauschbaren Lückenfüller. Dem gegenüber steht allerdings ein halbes Dutzend eingängiger Nummern mit prägendem Grundriff, heroischer Stimmphrasierung umkranzt von Catchy Refrains. „Crazy & Wild“, „Until The End“, „Walking in the Shadows“ und „Cry Mercy“ gehen als lockere Groovebonbons durch, mit „Devil's Calling“ schließt sich ein heroischer durch schwere Gitarren gekennzeichneter Stampfrocker im DIO-Style an. „Trial By Fire“ pendelt zwischen Sphärenlastigkeit und erfrischender Rock-Dynamik. Größtes Plus des Schwedenfünfers ist der Gesang von Goldkehlchen Pete Sandberg, dessen Glockenklar hellstimmiges Timbre alle zehn Songs veredelt.

Inhaltlich handelt das Album vom ewigen Kampf gegen das Böse. So gut es wohl gemeint ist, so sehr plätschert das inhaltlich recht überzeugend komponierte Songmaterial einschließlich catchy im Ohr hängen bleibenden Refrains der Schweden stellenweise vor sich hin. Der weiche phasenweise nach Drumcomputer klingende Schlagzeugsound ist fast schon eine Frechheit, gerade weil Nummern wie „Scream n' Shout“ an sich auf klassischen 70er-Hard Rock zugeschnitten sind, somit stellenweise im weiten Ozean der Belanglosigkeit verblassen, der deutlich an DIO gemahnende Stampfer leidet unter diesem un(v)erträglich aalglatten Plastik-Schema, auch wenn das Ex-MOTÖRHEAD, bzw. heute bei den SCORPIONS aktive Schlagzeug-Ass Mikkey Dee bei einigen Songs mitgewirkt hat, sowie das vorweg ausgekoppelte Video zu „Crazy & Wild“ nicht hinweg. Warum das Keyboard bei derart moderner Produktion öfters zu weit im Vordergrund steht, verwundert entsprechend kaum. Dadurch werden die Songs zeitweise ein wenig verwässert, immerhin sorgen die knackigen Gitarren für gesunden Ausgleich.

Anhängerschaft, die neben oben genannten Acts allem voran Melodic Hard Rock Marke WHITE LION, JOURNEY oder GIANT zu schätzen weiß, worin das überwiegende Grundgerüst besteht, könnte sich über das Album freuen, was hier etwas am Ziel vorbei geht, ist das zeitgemäß modern gepimpte Soundraster. Dieses nicht immer stimmige Sound-Experiment gibt Rätsel auf. Warum nicht natürlich, wie es sich für solche Musik gehört? Immerhin sind hier gestandene Musiker am Start, wodurch das Songmaterial über weite Strecken handwerklich gut umgesetzt wurde.

Fazit: Melodic Hard Rock mit an sich tollen Songstrukturen aber extrem gewöhnungsbedürftigem Gemüter spaltenden Signature-Soundraster. 7/10

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