BORKNAGAR - S/T (Re-Issue 2021)


VÖ: Bereits erschienen
(Century Media/Sony)

Style: Progressive Viking Folk-Black Metal

Homepage:
BORKNAGAR

25 Jahre liegt das Debüt der norwegischen Progressive-Viking-Folk-Blackmetaller BORKNAGAR mittlerweile zurück – das 1996 erschienene selbst betitelte Erstlingswerk erfährt nun seine Würdigung als Wiederauflage zum erst kürzlich absolvierten Jubiläum. Trotz diverser Skandinavischer Feuerwerke im Jahr 1996 führt nach wie vor kein Weg an BORKNAGAR vorbei. Gitarrist Øystein Garnes Brun einzig verbliebenes Urmitglied und nach wie vor Kopf der Band, tat sich damals mit einer Handvoll Musiker aus dem extremen norwegischen Viking und Black Metal-Underground zusammen. Vorwürfe, es handele sich um Profilierung norwegischer Szenepromis des Extrem-Metalundergrounds führen weit an der Wahrheit vorbei. ENSLAVED; ULVER, GORGOROTH, IMMORTAL und ARCTURES seien als am einstigen schnell vom Projekt zur Band aufgestiegenen Extrem-Metal-Act als Namen genannt. Zunächst wurde das BORKNAGAR-Debüt kritisch beäugt, teils gar sträflich unterschätzt, angesichts der Zähigkeit mit der diese norwegischen Düsterheimer ihr Ding durchziehe, können die Skeptiker von damals nur müde belächelt werden. BORKNAGAR, schufen mit ihrem schräg rumpelnden, näher als viele andere Acts die sich Black Metal nannten, an den Wurzeln ausgerichtete Black Metal selbst anno 2021 dem auch Akustikparts und sphärische Klangcollagen prima standen, etwas besonderes von strukturellem Wert.

CD 1:
Melodische Gitarrensoli, heroischer Anteil oder abgedrehte Synfonic Passagen ruhend auf jederzeit auch frostklirrende Norwegerkälte integrierenden Fundament geben einem vor Majestätischer Erhabenheit platzenden Gesamtwerk, das damals wie heute überhaupt keinen Direktvergleich zu anderen Combos aus dem norwegischen Undergroundspektrum zulässt, Gestalt. Beginnend mit „Vintervredets Sjelesagn“ über das Heroische beschwörend voluminösem Klargesang in Kontrast zu harrschem Blackmetalgekeif setzende „Dauden“ bis zu dem in mystischem Akustikfolk endenden die Anwesenheit von Naturwesen spürbar werden lassenden „Tanker Mot Tind“ besitzen alle zehn Songs und Instrumentals irrsinnige Faszination aussagekräftigem Gehalts, und majestätisch wikingerhafter Würde. Schlagzeuger Grim, der sich selbst das Leben nahm neben außer bei BORKNAGAR u. a. für ARVAS und GORGOROTH aktiv Becken und Felle verdrosch, wird ebenfalls zu Ehren gedacht. Das veränderte Coverartworkdesign unterscheidet sich farblich etwas vom schlichten in dichtem Nebel gehüllten von Wald umgebenen, eine Holzhütte zeigenden Landschaftspanorama. Insgesamt gesehen bleibt dieses kultige Coverartwork gerade durch seine Schlichtheit viel aussagekräftiger als zahlreiche Black Metal-Alben es überhaupt je sein könnten.

CD 2:
beinhaltet das gesamte Borknagar-Debüt als besonderen Extrabonus. Im Remasterten Stil kommen allem voran die auf dem Erstling etwas schwächer gemischten Bass- und Keyboardsequenzen effektvoll zur Geltung. Rehearsals, Alternativmixes und Livesessions in den Grieghallen Studios inklusive der schon 1994 entstandenen 'Ved Steingard' Erstaufnahme runden dieses starke Doppel ab.

Fazit: Sogar ein Vierteljahrhundert nach seiner Entstehung gehört dieser zeitlos atmosphärisch norwegische Kälte und aggressiv knüppelnden Black Metal in fesselnder Weise mit heroischen Momenten einschließlich ambient-Folkflair verbindende Norwegen-Black Metal-Knaller zur Eliteliga vom Besten, was der Norwegische Extrem-Black-Metalunderground in den 90ern hervorbrachte. Fesselnder Düsterheimertobak auf hohem Qualitätslevel, der auch ein Vierteljahrhundert nach erfolgter Herstellung so frisch klingt wie am ersten Tag!  9/10

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