SETYØURSAILS - Nightfall

01 setyoursails

VÖ: 21.01.22
(Napalm Records)

Genre:
Post Hardcore

Homepage:
SETYØURSAILS

Da sag noch einer dieses Genre wäre ausgenudelt und gäbe keine Überraschungen mehr her. Die erste, zumindest für 2022, steht in Form des Kölner Quartetts SETYØURSAILS an. Die junge aufstrebende Kombo liefert nach dem Debüt „Enough“ (2018) nun mit „Nightfall“ ihren zweiten Longplayer ab. „Female fronted“, ein Attribut das mehr und mehr erfolgreich die Runde macht, steht auch hier auf dem Programm. Den Namen der Fronterin Jules Mitch sollte man sich zukünftig merken, denn sie steht durch ihr umfassendes Gesangsspektrum Szene-Highlights wie einer Tatiana Shmailyuk (JINJER), Britta Görtz (CRITICAL MESS, Ex-CRIPPER) oder Lela Gruber (VENUES) in nichts nach. Einfach fantastisch diesem abwechslungsreichen Gesang zuzuhören. Gutturales Gegrunze, wechselt sich fortwährend mit zuckersüßem glasklarem Klargesang oder scharfen Core Screams ab. Textinhaltlich versucht man keine eigenen Wege zu gehen und verzichtet somit nicht auf die hierzulande allgegenwärtige Mental Health-Thematik und hat politische Statements gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie mit im Gepäck. Das 13 Stücke umfassende Zweitwerk beginnt mit bärenstarken Nummern „Ghosts“ (catchy Metalcore Nummer a la VENUES) und „Nightfall“ (Pit geeigneter, energiegeladener Brecher mit viel Melodie) inkl. zweier Gastauftritte (Rudi Schwarzer, voc., ANNISOKAY bzw. Andreas Dörner, voc., CALIBAN). Gastsänger hin oder her, das übrige Songmaterial konkurriert auch ohne diese locker auf nahezu gleich hohem Niveau nebenher. Das Quartett versteht sich in guten Arrangements mit eingängigen, ja teils sogar poppigen Refrains bzw. Melodiebögen mit effektiv gesetzten Breakdowns (stark bei „Secrets“), der bereits angesprochen Gesangsbandbreite, verschiedenen Gitarrensounds, die gerne mal ins Progressive abgleiten und eben einer stilistischen Vielfalt, die auch mal in den modernen Post Punk („Why“) oder Alternative Metal („Deadline“) abdriftet, ohne jedoch die Grundauslegung aus den Augen zu verlieren. Hier und da noch ein gekonnt platziertes elektronischeres Sample („Mirror“, „Into The Storm“) und schon läuft das rund. Kleine songwriterische Schwächeleien wie bei den vor sich hin plätschernden Nummern „Anchor“ oder „What’s Wrong“ verzeiht man da gerne, denn es gibt ja noch genug Pit geeignete Nackenbrecher wie „Reason“ oder das Industrial like „Fckoff“ (jeder Ungeübte hätte danach nur noch Fetzen als Stimmbänder). Gastsänger Nr. 3 (Mike Perez, NO BRAGGING RIGHTS) findet sich letztendlich beim Schlusssong „Shallow“, ein Song Cover aus dem Film „Star Is Born“, der im Original von LADY GAGA und BRADLEY COOPER eingesungen wurde - kann man mal machen.

„Nightfall“- mein Post Hardcore Highlight zum Jahresbeginn! Darum: SETYØURSAILS auf die Ancheck-Liste!

Punkte: 8,5/10

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