WHIRLWIND - 1714
VÖ: 22.11.2022
(Fighter Records)
Style: Heavy Metal auf Teutonenstahl-Art
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WHIRLWIND
KÖRGULL THE EXTERMINATOR-Gitarrist Mark Wild schickt nach seiner Hauptband nun WHIRLWIND ins Rennen. Inhaltlich setzen die Katalanen aus Barcelona auf eine stimmungsvolle Mischung klassischer Teutonenstahlacts Marke RUNNING WILD, ACCEPT und HELLOWEEN, allerdings nicht ohne geschichtlichen Hintergrund.
Der Albumtitel '1714' kommt nicht von ungefähr, dahinter gibt es, wenn ihr meine Reviews bezüglich solche Alben lest, natürlich eine Geschichte.
Als im Jahr 1714 noch ehe Europa zu einem Staatenbund geeinigt wurde, prägten zahlreiche Herzogtümer, Grafschaften, Fürstentümer und Kleinkönigreiche zeitgemäß die politische Landschaft. Spanien versuchte ähnlich wie Frankreich die Durchsetzung einer völlig eigenen sämtliche Regionalsprachen unter drückenden Monarchie. Nur klappte was in Frankreich geschah nicht in Spanien, denn Katalonien wollte nur eines: Unabhängig bleiben! Obwohl Spanien die Besteigung des Throns einschließlich versuchter Eingliederung Kataloniens gelang, kämpft diese Region weiter um ihr Recht als von der Spanischen Krone freier somit unabhängiger Staat. Die Katalanen feiern seit dem 11. September 1976 wieder einen Gedenktag, halten nach wie vor unerschütterlich treu an ihrer Tradition fest und ziehen kompromisslos ihr Ding durch. Entsprechend stimmungsvoll steigt das Intro ein, danach wird mit satter Speedattacke „The Call“ gleich kräftig zum Angriff geblasen. Selbiges gilt für den schweren Galopper „Immortal Heroes“ wie für dieses Gesamtwerk bei dem es kaum Stillstand gibt, dafür reichlich Hymnenstoff und massiv drückende Gitarrenwände! Demzufolge bilden heftige Killer wie „The „Red September“ und „Echoes of Time“ keine Ausnahmen. obwohl die Bezeichnung NWOTHM auf dem Etikett steht, klingt hier vieles nach Teutonenstahl und davon ab musikalisch auf recht starkem Niveau.
Gesanglich wirkt die Stimmbandfärbing von Hector Llaurado eher als eine Mischung aus Claus Lessmann BONFIRE und ein mit druckvoller Brachialgewalt aus den Boxen Riffendes „The Bastard Duke“, „Immortal Heroes“, sowie der unwiderstehlich sich in Gehör festsetzende Powergroover „Torture, Knife, Fire“ machen gewaltig Dampf, letzteres nicht ohne heroische RUNNING WILD-Gedächtnispassage seien wir ehrlich wenn sie so packend wie von WHIRLWIND weggezockt wird, erzeugt sie schlicht Gänsehaut! Auch „Gallow's Tide“ enthält klare RUNNING WILD-Gedächtnispassagen, die an die Pile Of SkullsPhase der Hamburger Metalpiraten erinnern, deren „Whirlwind“-Riffkaskade hier bewusst kopiert wurde. Ein Album, das Kuttenträgerschaft viel Freude bereitend einmal mehr zeigt, was ich am klassischen Heavy Metal so liebe, - Rasanz, Ausdrucksstärke, Hymnenflair gepaart mit intensiv druckvoller Powerdynamik! So authentisch nahe an RUNNING WILD geht’s allein im Prinzip zeitweise nicht mehr. Was WHIRLWIND auszeichnet ist eine durchaus eigenständige Stilnote in Sachen Gesang, weshalb Querverweise zu BLAZON STONE völlig wegfallen, dennoch: Originalität geht anders, und so schön heavy das Album klingt, im Laufe der Zeit nutzt sich das bewährte Schema schon zeitweise ab, was sich gerade zum Schluß je länger das Album andauert entsprechend intensiv bemerkbar macht.
Um nicht missverstanden zu werden:
WHIRLWIND haben meinen Respekt, aber bitte nächstes Mal etwas mehr Eigenständigkeit, damit aus der kräftigen Windhose ein mächtiger Tornado wird (!) ansonsten haben die Katalanen vieles auf ihrem fesselnden Debüt richtig gemacht.
Fazit: Mitreissender Classic Heavy Metal in klarer Teutonenstahlspur allem voran RUNNING WILD/HELLOWEEN/GRAVE DIGGER : - Teutonstahlmaniacs - an die Front! 7,5/10