MDXX - MDXX
VÖ: 24.03.2023
(No Remorse Records)
Style: Classic Hard Rock/Epic Doom
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MDXX
Mystische Heavy Metal-Bands obskuren Prägesiegels gibt es in Skandinavien zur Genüge. Dieses gerade mal seit 2020 gegründetes in der klassischen Heavy Metalschiene aktive Quartett dem sich vorliegende Besprechung widmet, kommt aus Nordschweden, heißt MDXX und hat sich dem klassischen Heavy Metal mit Epic Doomanteil verschrieben. Zeitweise erinnert die Musik ein wenig an GHOST ein andermal an klassische 70er Helden wie SCORPIONS, RAINBOW, BLACK SABBATH). Spielerisch nicht von schlechten Eltern, was dem Schwedenvierer um Hauptsongwriter V. gelingt.Fein, das MDXX ihr Debüt über das Griechische Top-Label No Remorse heraus bringen, das auf eine sehr gleichmässig ausbalancierte Produktion achtete. Somit wirkt das feinfühlig Melodische Songmaterial zu keiner Zeit voluminös überproduziert, was von immensem Vorteil ist, weil selbst minimalste Facetten zur Entfaltung kommen, dadurch entwickelt das Ding am Stück rotierend maximale Breitenwirkung im Ohr.
MDXX haben schon vieles richtig gemacht, wie bei schleppenden, zwischendurch abrupt das Tempo anziehenden Klopfern Marke „Oblivion“. Auf gespenstische Aura setzt ein schleppendes von beschwörendem Klartongesang und beklemmend melancholischer Gitarrenmelodie ausgefülltes Epic-Doomkonstrukt vom Typ „Decimation“, dessen heroischer Part inklusive Marschrhythmen schlagendem Drumming ins Hochspannung erzeugende Schlußdrittel worin alle Songfäden zusammenlaufen, gesetzt wurde. Ein emotionsgeladener Track wie „Enforcer“ verbindet spätere GHOST mit raumgreifendem 70er Psychedelic Hard Rock der Frühen SCORPIONS mit ULI JON ROTH oder Vorliebe für experimentielle zugleich dynamisch ausgerichtete Atmosphären-Rockacts gegenwärtiger Zeit (HÄLLAS!) selbstverständlich darf es da ebenso gern mal urig und kauzig werden. „Interlude“ outet sich als düster prophetisch raumgreifend theatralische Sequenzen annehmender Sprech-Brückenpart zum folgenden bis auf den Gesang leicht in Richtung SORCERER tendierenden Doomer „Submission“, während „Blåkulla “ vor klassischen Psychedelic-BLUE ÖYSTER CULT-Faible geradezu überquillt.
Zeitweise könnte der Gesang als tempogedrosselt-gedämpftere Variante zu CAULDRON-Frontmann Jason Decay durchgehen, womit das Gesamtwerk um eine weitere interessante Facette bereichert, sich als interessanter Silberdeckel vielschichtiger Art entpuppt. Da fällt eine etwas knapp bemessen Spielzeit von 37:13 Min kaum ins Gewicht. Trotz breit gefächteren Einflussspektrums dessen zahlreiche Facetten vermehrt aufblitzen, behalten MDXX stets den Spielfluß innerhalb aller acht Songs bei. Rockfaible, Spannung, Kauzfaktor Melancholie und Epik verbinden sich zu einer vielseitigen Melange, die je länger die CD im Schacht rotiert, zunehmend fesselnder wird.
Fazit: Gelungenes Debüt aus Leichtfüssigem Classic Heavy Metal und Epic Doom plus feiner Detailvielfalt und Ideen, das mit jedem Durchlauf mehr und mehr wächst. Fein! 8,5/10