XYSMA - No Place Like Alone


VÖ: 24.03.2023
(Svart Records)

Style: Melodic AOR/Progressive Dark/Psychedelic Space Stoner Garagen Rock

Homepage:
XYSMA

In der Zeitphase von 1989 – 1993 spielten XYSMA noch angepisst fiesen Death n' Roll Grindcore. Anno 2023 hat sich der Stil spätestens mit Erscheinen des dritten Longplayers „Deluxe“ zum satt in den Hintern tretenden Garagenrock mit dicken Stonervibes und Melodielinien gewandelt. Geschadet hat's der Truppe scheinbar nicht, obgleich Fans der frühen Erstphase, denen die knüppelige Death n' Roll-Grindcore-Ära natürlich um ein vielfaches lieber ist, diesen Stil schmerzlich vermissen, während eine auf knalligen Garagenrock gepolte Fanschicht sich freut, dass ein weiteres Album der flexibel krachend heavy rockige Vibes mit fluffigen Melodien auf tanzbarem Format verbindenden Finnen im Player rotiert.

'No Place Like Home' hat schon etwas recht spezielles. Dieses Album rockt trotz vereinzelter Keyboardklänge, weiß aber dennoch mit coolen Groovelines umgeben von lockerem Rockflair zu überraschen, u. a. bei „Midnight Call“, wenn urplötzlich eine Traumchoralsequenz alle schmutzige Rock n' Roll-Dynamik überflutend hinwegspült und es sich anfühlt als wären die Hawaiianischen Strände direkt nebenan, während hübsche Girls mit Perlenketten um den Hals lächelnd zur Begrüßung den Empfang bereiten... so fühlt sich Urlaub an..? Für mich eher nicht. „Mr. Fulltrade“ erzeugt gedämpft psychendelic Flair ehe der straight rockende Vulkan ausbricht, selbst wenn die Realität Balkonien heißt und nicht Hawai... Hahaha! Soviel progressive Spielwechselexperimentiererei strengt wirklich gewaltig an. Es ist wie ein seltsam durch geknallter Trip ohne berüchtigte Halluzinogenkräuter, wobei das zeitweise auf sanfter Wolke schwebende kontrastweise dazu rotzräudiges Gebrüll produzierende Organ von Sänger Janitor Mustasch kehlige TURBONEGRO/MUSTASCH-Artikulation anschlagend gar in abgeschwächter Version bei höherer Tonlage DANZIG mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA-Beschwingtheit einschließlich heller Hintergrundchoräle verbindet. Wenn die Erde aufgeht, wird’s tonnenschwer sphärenhaft-mystisch Spacelastig-tanzbar einschließlich coolem L.A.-Nachtclub-Stonerblues-Rock, das bedeutet Feiern bis der Arsch platzt, während im Übergang am nächsten Morgen die Sonne aufgeht... „Rowdy Barrel“ reisst deutlich geradliniger mit flotten Taktfolgen um sich werfend alle Stühle wie ein stockbesoffen randalierender Trunkenbolt an der Bar um, während den Wirt hinterm Tresen die Wut packt, den Krawallmacher schnellstmöglich aus dem Lokal zu entfernen! THE SWEET, CHEAP TRICK meets NIGHT FLYGHT ORCHESTRA und CHROME DIVISION. „Moose and Gutbucket“ outet sich als derber Rock n' Roll-Hurrican auf seltsamen Abwegen. Keyboardgeschwurbel, Deathgrowls, Spacelastig Chilliges Feeling, erzählerischer Klartongesang? Seltsam skurille Mischung. Are You Ready for some Melodic Dark Psychedelic Rhythmic-Stoner Space Garage Rock? - Come and Get It! Der fünfköpfigen Finnencrew gelingt es irgendwie dauerhaft, - keine Ahnung, wie sie das anstellen (?)  den schmalen Grad zwischen extrem hammergeil und extrem nervig auszureizen, ohne die Grenze auf einer Seite zu überschreiten. - W.T.F.!?!

Soviel zwischen softem Schmalz & harter Kante balancierende Raumklangkunst ist bei aller handwerklichen Befähigung für Oldschool-Kampfsäue meiner Wenigkeit schwierig zu ertragen, doch es wird tapfer bis zum Schluß durchgezogen. Danach sofort eines von den vier kultigen SLAYER-Alben aus den 80ern - 'Show No Mercy/Hell Awaits/Reign in Blood'/'South Of Heaven' um den Kopf wieder auf's Haupt zurechtrückend amtlich freizublasen...

Fazit: Heftig unorthodox bizarr kreuzverquerter Bastard aus rotzräudigem Garagenrock n' Roll, DANZIG, vereinzelt Stonertouch und THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA. 7/10


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