DAVE HAUSE - Drive It Like It´s Stolen

05 davehause

VÖ: 28.04.2023
(Blood Harmony)

Genre: Singer/Songwriter

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DAVE HAUSE

Vor eineinhalb Jahren fiel mir „Blood Harmony“, das fünfte Album des ehemaligen Punk-Musikers in die Hände und konnte mich begeistern, auch wenn es musikalisch gar nicht meine Baustelle ist. Doch DAVE HAUSE lieferte ein durchweg wunderschönes Album ab, das Americana ebenso zitiert wie den College Rock, der mit seiner Vergangenheit verwandt ist. Nun steht schon der Nachfolger ins Haus, obwohl der Mann in Zwischenzeit viel unterwegs war, kann „Drive It Like It´s Stolen“ an den Vorgänger anknüpfen?

Die Radiotauglichkeit ist auf jeden Fall ausgebaut worden, was allerdings nur selten etwas Gutes bedeutet. Schon beim Vorgänger war der Sound etwas komprimiert, nun kommen noch ein paar elektronische Einsprengsel dazu. Seit SUZANNE VEGA weiß man eigentlich, dass das nicht wirklich funktioniert, auch wenn man damit tatsächlich Erfolg haben kann, ein rothaariger britischer Nerd zelebriert es gerade bis zum Exzess. Wobei ich das Singer/Songwriter-Genre viel lieber reduziert und intim habe, eine Disziplin, die Hause beherrscht.

Im sehr ätherisch beginnenden Opener „Cheap Seats (New Years Day, NYC, 2042)“ übernehmen erstmal dezente Beats die Führung, da gefiel das im Tempo ähnliche „Northstar“ zuletzt an der Position besser. In der Mitte zieht dann die Dynamik mit Hilfe eines halbakustischen Riffs an, welches erneut die Nähe zum TOM PETTY untermauert. Mit schweren Streichern geht „“chainsaweyes“ in eine ähnliche Richtung und lässt an R.E.M. zu „Up“-Zeiten denken. Ebenfalls an die eher atmosphärischen Stücke der College Rock-Urväter angelehnt kommt der Titeltrack daher.

Jener hat dann mehr von der Stimmung, mit der ich an den Mann so lieben lernte. Herrlich unaufgeregt erzählt er mit einem Augenzwinkern Storys mitten aus dem Leben, wie dass er nie einen Hit schrieb. Zwischen Classic Rock und ebenjener Alternative-Variante pendelt „Low“ mit schönem Glockenspiel, während zum Ende von „lashingout“ ein Bar-Piano aufspielen darf. Und das Händchen für die feinen Melodien, die einen warm umspülen, hat er immer noch.
Damit zaubert er Kleinode, die einen berühren, auch weil sie so ehrlich sind. In „Tarnish“ und „Hazard Lights“ bringt er nur mit seiner Klampfe sehr viel Drive rein, beschwört die Essenz seines Genres herauf. Man kann sich wunderbar vorstellen, wie er alleine die Clubs zum Kochen bringt, weil er sich auch auf hymnische Refrains versteht. Die finden sich auch in „Damn Personal“, das auf seine Roots zurück greift, und ihn doch mehr repräsentiert als die kommerziellen Anleihen.

7,5 / 10

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