HELL IN THE CLUB - F.U.B.A.R.
VÖ: 11.08.2023
(Frontiers Music)
Genre: Hair Metal/Sleaze
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HELL IN THE CLUB
Seit ihrem Einstieg bei Frontiers veröffentlichen die Italiener in regelmäßigen Abständen neu Studioalben. Warum die Hair Metaller nicht schon früher beim Vorzeigelabel ihres Heimatlandes andockten entzieht sich meiner Kenntnis. Möglicherweise waren die ersten Scheiben noch etwas unrund, bislang kam mir keines davon zu Ohr. Auf den jüngeren Werken können sie jedenfalls überzeugen, die Maschine läuft rund, bis auf die Position auf dem Drumschemel zieht auch das selbe Personal am Strang. Da darf die Gemeinde auf das neue Album „.F.U.B.A.R.“ gespannt sein.
„Sidonie“ lässt mal gleich keinen Zweifel an der Richtung aufkommen, der Kurs wird weiter gehalten. Sofort treiben Gitarren und Drums nach vorne, klangtechnisch gut ausbalanciert. Die sechs Saiten sind bissig, aber nicht zu schroff, ohne je ins kitschige abzudriften, tönen rau genug, dennoch geschliffen produziert. Was auch für das Schlagzeug gilt, bei dem die Becken schön zischen, aber eben auch einen zeitgemäßen Druck dahinter haben. Der flüssige hymnische Chorus ist bestes Achtziger-Futter lässt die Faust in den Fahrtwind recken.
Richtig knallige Refrains findet man ebenso in „The Kid“, das mit seiner dezent ruhigeren Herangehensweise auch in Waden fahren dürfte bei Konzerten. In „Tainted Sky“ macht sich ein klein wenig mehr Rock´n´Roll-Feeling breit, bevor sich der Song wieder in Stadiongefilde hochschraubt. Herrlich stampft „The Arrival“ daher, mit seinem vielleicht größtem Cheese-Faktor, der aber auch mit mitreißend übersetzt werden kann. Balladen oder auch nur das alte Spiel nach knackigem Einstieg das Tempo rauszunehmen sucht man hier vergebens.
Vielmehr bringen einige Songs zusätzliche Härte ins Geschäft, „Undertaker“ wird höllisch flott durchgezockt mit fast metallischer Kante. Nicht umsonst denkt man an „Slave To The Grind“ von SKID ROW, dessen Groove repräsentiert „Cimitero Vivente“, nicht das einzige Mal im Verlauf von „F.U.B.A.R“, dass man Sleaze-Dreck schmeckt. Fast schon punkig geht es bei „Total Desaster“ zu, welches sich auf besagter Scheibe ebenfalls gut gemacht hätte, ein Eindruck welcher der prägnante Bass noch verstärkt.
Das Songwriting mag zwar reifer geworden sein bei HELL IN THE CLUB, die rohe Energie leidet nicht darunter. Klar geht eigenständig anders, „Best Way Of Life“ und „End Of It All“ tragen die DNA von in Los Angeles beheimateten Nagetieren in sich. Zu überraschen wissen sie dennoch, „Sleepless“ schlägt fast funkige Töne, die noch mehr grooven. Am Ende steigt „Embrace The Sacrifice“ ansatzweise modern ein, führt aber den eingeschlagenen Weg weiter und hat ein paar interessante Drumfiguren in Petto.
7,5 / 10