CROSSFIRE - Switch To Reset
VÖ: 15.12.2023
(WormHole Death)
Style: Thrash Metal
Homepage:
CROSSFIRE
CROSSFIRE haben schon mit EXHORDER, LOST SOCIETY GAMA BOMB und XENTRIX die Bühnen geteilt. Alle drei in der Zeit von 2018 bis 2023 vorab erschienene Single-Tracks und drei weitere von der 2018 erschienenen 'Bound in Skin'-EP veröffentlichten Tracks wurden kurz vor den Weihnachtsfeiertage auf das Longplaydebüt 'Switch to Rest' drauf gepackt, das neben diesen sechs Stücken zwei bisher unveröffentlichte Tracks enthält. Die Abrisscrew von der grünen Insel knallt der Thrashfancommunity ein sattes Brett vor den Latz. Zwar ist der etwa ein halbes Dutzend mal vergriffene Bandname nicht sonderlich originell, doch tut es dem Inhalt keinen Abbruch. Musikalisch legen die Iren zum einen großen Wert auf Treibende Arrangements, zum anderen auf Melodie, wobei sie ihre Songs auch schon mal mit Spannung erhöhenden Faktoren gestalten („Lost All Control“) und von kurzatmig kann auf 'Switch To Reset' jedenfalls nicht im mindesten die Rede sein, die Songlängen beginnen bei 5:25 und enden bei gedehnten 10:44 Minuten!
Den Vorteil nie belanglos oder eintönig zu klingen für sich nutzend, bringt die O'Connor/Jordan/O'Brien-Thrash-Crew das Kunststück fertig, neben packenen Midtempopassagen auch mal das Tempo verlangsamend variabel zu klingen um heftig an der Temposchraube drehend zeitweise durch klassische technisch saubere Filigranliedsoli aufzulockern. Variabilität gehört überhaupt zu den allergrößten Pluspunkten dieses packenden Gesamtwerks. Betont episch von Sturmwind und Wellenrauschen eingeleitet beginnt der achtminüter „Who goes There?“, auf's Geschwindigkeitspedal getreten wird. Vereinzelt liegt Sänger Kevin O' Connor wenn der Gesang bei heftigen Tempoattacken extrem zornig wird, ein wenig neben der Spur, doch bleibt es viel mehr die Ausnahme von der Regel. Neben heftig herforstechenden Bay Area-Anteilen (frühe) METALLICA, EXODUS, TESTAMENT erinnern diese Iren stellenweise an das Australische nach Ausstieg ihres prägnanten Shouters Mat Maurer 2012 aufgelöste Thraschgeschwader MORTAL SIN oder die englische Thrashkapelle XENTRIX.„Turned To Stone“ offenbart nicht nur bei tempogedrosselteren Passagen durchweg James Hetfield-Gesangsspuren, während bei „Guns For Hire“ deutliche TESTAMENT-Anteile (nicht nur allein im Gesang) vermehrt zu Tage treten. Ungewöhnlichen Abschluß einer tollen Thrashscheibe bildet das beklemmende Stimmung mit fesselnder Spannung verbindende 10:44 Min Düster Opus Magnum „Prometheus“ (der den Beinamen 'Der Voraussehende' trägt) - einer Gestalt aus der griechischen Göttermythologie aus dem Familiengeschlecht der Titanen, dessen waghalsige Abenteuer zahlreichen Stoff für Kunstwerke, Bücher und Theatrerschauspiel-Vorlagen lieferten, der den Göttern das Feuer stahl und zu den Menschen brachte; - allein der heftige Midtemporifforkan (Hammer!) macht diese völlig aus dem Rahmen fallende Nummer zum Albumhighlight.
Fazit: Oldschool-Thrashmaniacs mit Faible für EXODUS, MORTAL SIN, (frühe) METALLICA, TESTAMENT oder XENTRIX kommen an dieser heftigen technisch auf gutem Niveau sich bewegenden Abrissbirne kaum vorbei. 8,6/10