MANTICORA - Mycelium
VÖ: 26.01.2024
(Mighty Music)
Stile: Classic Metal/Progessive Power Metal/Thrash
Homepage:
MANTICORA
Während ihrer frühen Anfangsphase in den Spät90ern (um 1997) noch im traditionellen Power Metal ohne komplexes Zutatengemisch aktiv, erweiterten sie danach ihren Horizont, blieben weiterhin ihrem Genre treu, begaben sich neben klarer Eingängigkeit auf komplexeren Pfade im technisch verpielteren Bereich. Der in Bezug auf MANTICORA oft fallende Begriff Melodic Metal erstreckt sich bei diesem Vierer auf ungemein gedehnte Spannungsfelder. Dänemarks Progressve Power Thrash-Bollwerk beehrt unsere Redaktion ganz frisch mit neuem Heavy-, Progressive Power Thrash-Kraftstoff. Das immerhin zehnte Album der Truppe um Vocalist Lars F. Larsen in 28 Jahren Bandgeschichte heißt 'Mycelium' und startet mit kraftvoll auf traditionellem Heavy Metal fußendem Gitarrenintro, sofort danach zieht „Necropolitans“ heftig treibend das Tempo an.
Weiteres zwischen heroischem Bombast und konzentriert auf den Punkt gebrachter Geschwindigkeitsattacke balancierendes genug Freiraum für klassische Heavy Parts mit verkopftem Progressive-Gesang lässt, der schon mal in heißerkehligem Gekeif Unterstützung findet. Black/Death Metalelemente finden ebenfalls geschickt dazwischen gestreut Einklang in die gerne mit Anspruchsvoller Epik flirtenden Songraster, was sich im epischen Hymnenknaller „Golem Sapiens“ oder dem Titelstück „Mycelium“ bemerkbar macht. „Angel Of The Spring“ verdreht zunächst malerisch verträumt den Kopf, wird aufeinmal heroisch getragen temporeduziert und anschließend verdichtet sich das Geflecht im weiteren Verlauf zu einer prächtig dosierte Parallelen zu BLIND GUARDIAN, DARK FOREST begegnen AVANTASIA/ ORDEN OGAN freisetzenden Mischung. Aus dem Rahmen fällt der gespenstisch beginnende Progressive-Thrasher „Beast Of The Fall“. Am Ende wird’s nocheinmal richtig anstrengend langatmig. Das vom Piano bestimmte, ergreifend melancholische Zwischenspiel „Equinox“ bildet die Vorstufe zum deutlich auf klassischen Prog Metal abzielenden „Mementopolis“ wobei zusätzlich ergänzend harrsche Tempoausbrüche und heißeres Gekeif mit einfließen, dessen Disharmonie postwendend in heroischem Gesang Ausgleich findet.
Gemastered von Jacob Hansen, sind MANTICORA bereits im ersten Monat des noch jungen Jahres in beeindruckender Form. Progressive Power Thrashfans dürfen sich auf ein geballtes Paket gleichermaßen eingängig wie komplex arrangierter Rhythmustempowechsel-Raumklangcollagen freuen. Gefundenes Fressen für NEVERMORE, SYMPHONY X und BLIND GUARDIAN-Fans.
Fazit: Packend, hochkarätig, fesselnd von purer Intensität behafteter Heavy Metal, der Progression, spannende Melodieführung und Hymnenfaktor gleichermaßen sicher auf ein Level hebt. 8/10