NEW MODEL ARMY - Unbroken

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VÖ: 26.01.2024
(EAR Music/Edel)

Genre: Indie Rock/Folk

Homepage:
NEW MODEL ARMY

Ganze fünf Jahre hat es gedauert bis man von der Indie-Legende neues Metarial zu hören bekam, eine ähnlich lange Phase gab es nur um die Jahrtausendwende, als die Band von Schicksalsschlägen gebeutelt wurde und auch der Erfolg nachließ. Die raue Sozialisation im Punk half sicherlich das alles wegzustecken. Seitdem ist die Band vor allem live ein Garant für volle Clubs und schweißtreibende Konzerte. Auch sonst saßen NEW MODEL ARMY nicht untätig rum und hauten im letzten Jahr das mit Orchester eingespielte „Sinfonia“ heraus, auf dem neue Wege beschritten wurden. Welcher Titel könnte nach so einer Karriere passender sein als „Unbroken“, das nun in den Läden steht.

Ihre Formel haben sie auf den bisherigen fünfzehn Studiodrehern gefunden, und auch hier wird nicht allzu weit davon abgewichen. Das letztjährige Output war eher Intermezzo und Projekt und hat hier wenig Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil, viel eher gehen die Briten zurück zu ihren Anfängen, und die liegen wie erwähnt im Punk. So tönen die Songs rau und reduziert, die folkloristischen Elemente sind sehr weit in den Hintergrund gedrängt worden.
Dafür fallen die Arrangements wesentlich rhythmischer aus, schon im flirrenden Opener „First Summer After“ sind die Drums dominant wie selten zuvor. Das gilt auch für „Do You Really Want To Go There“, zumindest in den Passagen, die nach vorne treiben. Doch nicht nur das Schlagzeug hat sich spürbar im Klangbild verankert, der Bass von Ceri Monger hat ebenfalls viele Momente. Speziell wenn Richtung Post Punk abgebogen wird wie in „Language“, wo die vier Saiten die schwebenden sechs unterfüttern.

Trockener kommen dagegen „Reload“ oder „Coming Or Going“ daher, wobei Ersteres schwerfällig rockt, während zweitgenannte Nummer richtig aufbegehrt. Doch nicht nur die rockigen Titel sind spartanisch instrumentiert, „I Did Nothing Wrong“ wird über weite Strecken von der Akustischen getragen, was dann wieder die Nähe zu Bandklassikern herstellt. Eine Aussage, die man ebenso auf „Cold Wind“ übertragen kann, wobei hier sogar ein paar Streicher auftauchen und mit dem Mehr an Harmonie die typische Melancholie befeuern.
Jene ist zwar nie weg, versteckt sich jedoch gerne hinter den vielen Kanten, die die Lieder vor einem aufbauen und um die man erst einmal gelangen muss. Leicht machen es einem NEW MODEL ARMY nicht, denn trotz Rückbesinnung gehen sie künstlerisch weiter voran. „Idumea“ ist so ein Beispiel, wie altbekannte Zutaten neu vermischt werden, die Drums sind nun tribalartig, die Gesänge getragen, fast Shanty-mäßig, im Prinzip eine Neubearbeitung der Folkeinflüsse. Doch das ist die Attitüde, welche die Fans haben wollen, und die sie auch auf „Unbroken“ leben.

7 / 10

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