WHOM GODS DESTROY - Insanium

03 whomgodsdestroy

VÖ: 15.03.2024
(Inside Out/Sony)

Genre: Prog Metal

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WHOM GODS DESTROY

Der Begriff Supergroup wird ja mittlerweile inflationär benutzt, beim neuesten Inside Out – Signing wirkt die Bezeichnung evident. Keyboarder Derek Sherinian und Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal machen ja schon bei den SONS OF APOLLO gemeinsame Sache, wobei sich ihr Background mit DREAM THEATER, JOE BONAMASSA und GUNS´N´ROSES ohnehin schwergewichtig ist. Dino Jelusick von WHITESNAKE gilt neben Ronnie Romero als das derzeit heißeste Eisen im Hard Rockshouter-Bereich. Dazu gesellen sich Yas Nomura, hier nur am Bass und ANGRA-Drummer Bruno Valverde. Da darf man auf das Debüt „Insanium“ nur gespannt sein, auch wohin die Reise musikalisch geht.

Das alles sind Cracks und natürlich wollen Cracks spielen, und das möglichst viele Noten. Allerdings ist mir der Opener „In The Name Of War“ zu nah an DREAM THEATER, deren Riffing hat deutliche Spuren hinterlassen, zudem hat Sherinian hier den selben Keyboardsound ausgepackt wie zu seinen Zeiten mit den Prog-Fürsten. Musikalisch ist das über alle Zweifel erhaben, die Fingerfertigkeiten und das Timing sind großartig und werden songdienlich eingesetzt.
Klangtechnisch fällt der bass trockener, klackernder aus und weiß versteht einen etwas rockigeren Drive zu akzentuieren, das bretternde „Crucifier“ ist das beste Exempel dafür. An Progabfahrten haben die Fünf noch ein paar andere Nummern bereit, der Titeltrack beläuft sich mit dem Intro „Hypernova 158“ auf insgesamt zwölf Minuten, bei denen sich „Bumblefoot“ voll und ganz austoben kann, sich aber auch mal zugunsten der Dynamik zurück nimmt.

Genau dann eröffnet er Räume, damit der Sänger auch glänzen kann, der bei den schnellen Passagen etwas angestrengt wirkt, aber kennen wir das nicht von irgendwoher? Im schwerfälligen „Keeper Of The Gate“ bringt er die Stimmbänder so richtig zum Röhren und kann seine ganze Power offenbaren. Am ehesten stehen ihm aber die Halbballaden zu Gesicht, die der Scheibe andere Facetten geben. Im modernen Hard Rock haben die derzeit auf Eis liegenden INGLORIOUS solche getragenen Melodien wie bei „Find My Way Back“ und „Requiem“ noch am annähernsten kraftvoll rüber gebracht.

Mich würde nicht wundern, wenn er bald der weißen Schlange anstelle von Coverdale vorstehen würde. Da muss er sich dann nicht mehr so hinter den Instrumentalisten verstecken, die hier den Ton angeben, fast scheint es so, als würde er sich mit seiner Inbrunst in den Kampf um die musikalische Vorherrschaft einreihen. Hier müssen sich WHOM GODS DESTROY noch ein wenig finden, und die melodischen Momente etwas forcieren. „The Decision“ zeigt wie es gehen könnte, wie man beide Lager am besten vereint, wenn man bereits in der Grundstruktur gefühlvolle Parts etabliert.

7,5 / 10

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