TOMORROW´S RAIN - Ovdan

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TOMORROW´S RAIN - Ovdan

VÖ: 19.04.24
(AOP Records/Edel)

Genre:
Dark/Doom Metal

Homepage:
TOMORROW´S RAIN

Nach dem bärenstarken Debütalbum „Hollow“ (2020) geht es für die Israelis TOMORROW´S RAIN jetzt in die zweite Runde. „Ovdan“, so der Name des neuen Longplayers, wartet wie schon sein Vorgänger mit reichlich Gastmusikern von Kombos wie DARK FUNERAL, MAYHEM, DEPRESSIVE AGE, KING DIAMOND/MERCYFUL FATE oder SISTERS OF MERCY auf. Namedropping – definitiv Fehlanzeige. Das Konzept des Sextetts besteht eben darin, für die einzelnen Stücke mit mehr oder weniger prominenten Genre-Musikern für die Songs zusammenzuarbeiten. So bleibt man auf dem Zweitwerk auch der Marschroute treu Musikrichtungen zu vermischen. Beim eher ruhig und nachdenklich ausgelegten Opener „Roads (feat. Andreas Vingback, voc. DARK FUNERAL und Tony Wakeford, voc. SOL INVICTUS)“ z. B. begleitet ein Saxophon das Stück, in welchem Elemente aus Gothic-, Industrial-/Dark Rock und Doom-/Death Metal in sich verschmelzen. Fast mit einer ebensolchen düsteren Grundstimmung agiert man beim folgenden, SWALLOW THE SUN-liken „Sunrise“, wobei man hier ohne Gäste auskommt oder eben auch bei Anspieltipp „Muaka (feat. Attila Csihar, voc. MAYHEM)“. Diese Stimmung passt u. a. zu dem Schicksal, dass die Jungs innerhalb nur eines Jahres zu verkraften hatten, denn neben Sänger Yishai Sweartz erlitt kurz vor dem Album Release nun auch Bassist Yaggel Cohen einen Herzinfarkt. Auch die nächsten Stücke sind von dieser großen Portion Melancholie und Traurigkeit bestimmt und werden gesanglich hierbei sehr ausdrucksvoll intoniert. Gerade Yishai Sweartz präsentiert sich von einer Seite, die man gesanglich so in der Musik von SWALLOW THE SUN oder PARADISE LOST findet. Musikalisch freundlicher, da melodischer, wird es ab „Burning Times (feat. Jan Lubitzki, voc. DEPRESSIVE AGE)“, was u. a. auch an einem endgeilen Gitarren- bzw. Keyboard Solo-Part liegt. Mehr in die Dark Rock Ecke geht das ebenfalls melodische „Turn Around (feat. Michael Denner, git. KING DIAMOND/MERCYFUL FATE)“. Nach „Roads“ definitiv eines der Highlights auf dem Longplayer für mich. Zu diesem Song gibt es übrigens auf dem Album noch eine alternative Gothic Rock Version bei der an der Gitarre auch noch Ben Christo von SISTERS OF MERCY mitwirkt. Auch „Convalescence“ besticht durch einen interessanten Spannungsaufbau und dem erneuten Beweis, dass die Jungs es verstehen, in ihren Arrangements verschiedene Genre gekonnt zu vermischen.

„Ovdan“ (hebräisch für Verlust im Zusammenhang mit dem Tod) ist geprägt von einer düsteren, tiefgängigen Grundstimmung und benötigt definitiv mehrere Hördurchgänge bei der man keinesfalls einen schlechten Stimmungsmoment mitbringen sollte. Definitiv kein Album von der Stange und fast kein Vergleich zum Überraschungsdebüt „Hollow“. Trotzdem strahlt auch dieses Werk eine Art von Faszination aus, die mir in diesem Genre in der letzten Zeit etwas abhandengekommen ist.

Punkte: 8/10

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