BORER - Bag Seeker


VÖ: 10.05.2024
(Landmine Records)

Style: Sludge Doom

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BORER

Neuseeland ist bekannt durch seine einzigartige Vegetation und abgelegene Position eines isolierten Inselstaates weit unterhalb des 5. Kontinents Australien. Im paradiesischen Zwei-Inselstaat (Nord-Südinsel) wäre kaum eine derart schwere Stoner-Sludge-Doom-Band wie BORER zu erwarten. Anders geartete Bands wie STÄLKER tendieren mehr in Richtung Speed Metal. Das Albumdebüt der 2021 bereits durch eine vorab ausgekoppelte EP ersten Vorgeschmack gebenden Sludge-Doomer heißt 'Bag Seeker' und rotiert momentan in meinem Player. Knarrzig tiefer gestimmte Gitarren, zornerfüllter fast eine Mischung aus tiefen Growls und heißerem Geschrei erinnernder die Worte geradezu hasserfüllt ausspuckender Gesang ihres Vokalakrobaten Tom Brand gibt allen Song ihr markant eigenes Prägesiegel.

4 Zähfließend sich dahinziehend rumpelnde Sludge-Eruptionskolosse und ein brückenbildendes Zwischenspiel fordern viel Aufmerksamkeit, zumal sie auf eine Gesamtspieldauer von 55:44 Minuten kommen. Sludge-Doom-Genrefans werden dieses zähfließend brutal schwer sich aus den Boxen quälende Gesamtwerk mögen.

Tim Hunt/Boden Powell bilden ein satte Riffs und finessenreich quirlige Leadsoli aus dem Ärmel schüttelndes Gitarrenduo, Greg Newton-Topp (Bass) und Josh Reid (Drums) legen den kraftvollen Rhythmusteppich. Nach dem schweren Titelsong-Brecher „Bag Seeker“ wird es in „Ket Witch“ zunächst gedämpft sphärenlastig, kribbelnd spannend bis beklemmend exotisch ruhig, Sprechpassagen und epische PINK FLOYD-Sphärensilhouetten lullen danach zunächst lange ein, ehe das Stück von einem gewaltig heißeren Schrei in dem sich mächtig angestaute Wut entlädt, zu einem zermürbend heavy vorwärts rollenden Sludge-Doom-Grower entwickelt. Von chaotischen Stimmen und futuristischen Bombasteffekten nach Ansagemeldung mit Hintergrund wie in einem Radio-Nachrichtensender klingende Kurzintermezzo „06:32“ fordert 2 ½ Minuten enorme Konzentration, danach kommt in „Wretch“ der nächste richtig zermürbende über 10 Minütige Sludge-Doom-Grower. Auch wenn die Geschwindigkeit selten wechselt, haben BORER Wiederkennungswert.

Als ob das noch nicht alles wäre, um geplättet zu sein, kommt der Höhepunkt von 21:44 Minuten Überlänge „Lord Of The Hanged“ zum Schluß, wo sich exotische Seele baumeln lassende Tonsequenzen mit heißeren Sludgedoom paaren, um beständig im Hintergrund heftig brodelnde Aura beissender Bedrohlichkeit zu versprühen, die sich von wuchtigem Schlagzeugtakt und massiv Häuserwände einreißenden Sludge-Doomriffs vorwärts gezogen in einem Endlosleadsolo am Schluß manifestiert.

Fazit: Anhängerschaft von IRON MONKEY, BONGZILLA, WEEDEATER, INDIAN, DYSTOPIA und ELECTRIC WIZARD sollte hellhörig werden! 8/10