ANGBAND - Visions Of The Seeker

Exoten bereichern die Szene, was auf die hinter "Visions of the Seeker" stehende Combo mit Sicherheit zutrifft. Das aus dem nahen Osten kommende Quartett, dessen musikalische Wurzeln im NWOBHM/US Metal liegen, klingt auffällig oft nach Iced Earth, was zu einem großen Teil der Stimme von Ashkan Yazdani geschuldet ist, der in allen Belangen an keinen geringeren als Iced Earth Sangesgott Matthew Barlow herankommt, das kaum auch nur der geringste Unterschied zum großen Vorbild besteht. Bei den Up-Tempo Passagen wirkt das Material manchmal etwas staksig, vereinzelt holprig, was aber nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt. Qualitativ gibt’s eigentlich so gut wie nichts zu bemängeln. Episch, kraftvoller, melancholischer, unter die Haut gehend schlichtweg ergreifender Power Metal, einschließlich dezent ins Geschehen eingebauter Progressiv Parts, dem es nur selten an Ideen mangelt. Durch den Einsatz der Akustik Gitarre wird die Musik um eine weitere interessante Komponente ergänzt, stücke wie "Battle For...", "Easy to Believe" oder "Truth of Lies" besitzen eine stark orientalisch mystische Ausrichtung, die eher aus dem Hintergrund heraus die Atmosphäre der Stücke beeinflussen und reihenweise Erinnerungen an feinen US-Power Metal wecken. Das einzige was mich an diesem Album ein wenig stört, ist der wirklich erschreckend dünn geratene Sound. Betreffs dieses Kriteriums gilt es nächstes Mal ruhig eine kräftige Schippe mehr drauf zu packen, damit das ausnahmslos exzellente Material nicht unter einer derart schwachbrüstigen Produktion leidet, wodurch der Inhalt dieses Silbertellers, der insgesamt neun einprägsam effektive, hoch melodische Kompositionen bietet, nicht zu sehr untergeht.