GLARE OF THE SUN - TAL

VÖ: 13.09.24
(Lifeforce Records)
Genre:
Post Metal / Melodic Doom
Homepage:
GLARE OF THE SUN
Das österreichische Quintett GLARE OF THE SUN beschert der Musikwelt nach “Soil” (2017) und “Theia” (2019) mit “TAL” nun den dritten Longplayer. Die Doomer ziehen hierbei über die 59-minütige Spielzeit alle Register und entführen den Hörer über die neun Tracks (auf CD/digital, LP nur sieben Titel) hinweg in eine postapokalyptische Welt. Genreübergreifend in Bereichen des melodischen Doom Metal und definitiv auch des Post Rocks kreierte man förmlich mit gelegentlichen progressiven Anleihen garniert, eine Art Endzeit-Soundtrack. Man knüpft also an das Vorgängeralbum an und taucht direkt mit dem atmosphärisch schleppenden und dennoch melodischen Opener „Colossus“ eben in diese Thematik ein. Das folgende „Rain“ versprüht eine Art ruhige Ästhetik und wird bestimmt vom ruhigen Schlagzeugspiel zu sanften Gitarrenklängen und tiefgängigem Synthie-Teppich. Ähnlich agiert „Äon“ zu Beginn, nur etwas doomiger, ehe sich der Track öffnet und von ruhigen Klargesang zu den Growls wechselt. Fans von SWALLOW THE SUN werden hier definitiv aufhorchen. Und eben mit den Growls geht die musikalische Reise im Folgestück „Relikt“ weiter. Die Kontraste sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt. Die ausgedrückte Melancholie setzte sich dann direkt auch wieder im Folgetrack „Stonefall“ fort. Die Songs müssen nicht unbedingt in der gespeicherten Reihenfolge gehört werden, sondern funktionieren auch einzeln. Aber am Stück ergibt sich eben eine Art Logik und eben das Soundtrack-Feeling zum dem dann auch das HIM-lastige, halbballadeske „Leaving Towards Spring“ oder das überaus abwechslungsreiche „Amnesty“ gut passen.
Mit „Storm Of Light“ beginnen die beiden CD/digital only-Tracks, wobei das doomig schleppende “SOL” gegenüber den Album-Tracks und schon gar nicht ggü. dem Melo-Drama „Horizon“ mithalten kann.
Ok, man muss für die Musik von GLARE OF THE SUN offen sein. Noch vor gut zehn Jahren hätte ich das Album direkt weggelegt, aber mit dem in den letzten Jahren offener gewordenem Geschmacksempfinden stehen die Österreicher seit ihrem Debüt bei mir auf der Speisekarte. Und „TAL“ sorgte definitiv dafür, dass es auch so bleibt.
Punkte: 8,5/10

