GARBAGE - Let All The Things We Imagine Be The Light

05 garbage

VÖ: 30.05.2025
(BMG/Universal)

Genre: Alternative/Elektro

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GARBAGE

Sie waren eine der großen Stars der Neunziger, prägten diese Dekade der Vermengung bis dahin unvereinbarer Stile. Dabei war Star-Produzent Butch Vig nur auf der Suche nach einer Band, in der er selbst ein bisschen Schlagzeug spielen konnte. Mit Gitarrist Steve Marker und Keyboarder Duke Erikson fand er schnell Mitstreiter, nur bei der geeigneten Stimme taten sie sich schwer, bis sie die Schottin Shirley Manson trafen.
Von Beginn an fesselte die Femme Fatale der Alternative-Generation ihr Publikum und machte das Debüt und „Version 2.0“ zu Millionensellern. Ihre Mischung aus Rock und Elektronik war bahnbrechend und einflussreich, nur hielt der ganz große Erfolg nicht lange an. Doch trotz zwischenzeitlichem Split sind GARBAGE weiter am Start und haben nun „Let All The Things We Imagine Be The Light“.

Darauf hat die Band nichts verlernt und pflegt weiter ihren futuristischen Sound, agiert sehr tight und effektvoll in der Atmosphäre und feilt die kompakten Arrangements sehr gekonnt aus. Auf der anderen Seite könnte man unken, dass man nichts dazu gelernt hat, denn ihre Stilistik hat sich arg manifestiert. In der Tat könnte man meinen, einer Scheibe aus der fragwürdigen Ära, die mehr versprach als sie hielt, zu lauschen. Denn das ist die Krux bei der Sache, dass man einerseits die Identität verlieren kann, wenn man weiter die Innovation bis zur Grenze ausreizt. Auf der anderen Seite hört man aber auf progressiv zu sein, wenn man es sich zu sehr in der eigenen Nische bequem macht.

Mit einem gleichsam umständlichen wie bedeutungsschwangeren Titel wie der Dreher selbst bietet „There´s No Future In Optimism“ genau die Art von Hit an, die man gewohnt ist. Mansons Stimme betört ein ums andere Mal, das Riff schleicht sich heran, Vig haut eine Drum´n´Bass-Dynamik rein und ein paar Synthesizerschwaden ziehen vorbei. Dem Aufbau folgen einige andere Tracks ebenso, etwas „Love To Give“. „Chinese Fire Horse“ setzt Marker deutlich mehr ins Rampenlicht, die Riffstrukturen bringen Seattle-Feeling rein, und der Bass von Daueraushilfe Daniel Shulman klackert wunderbar drunter. Hier darf die Frontdame gerne rotziger zu Werke gehen.

Allerdings haben im weiteren Verlauf doch die elektronischen Töne die Oberhand, teilweise geht das weit weg von rockigen Anleihen. „Sisyphus“ pulsiert vor sich hin und Manson haucht mehr dazu, als das sie singt, wie auch bei „Have We Met (The Void)“. Die Nummer ist noch flächiger angelegt, schwebt fast und wird noch düsterer, wenn sie anschwillt. „The Day That I Met God“ schlägt in die selbe Kerbe, schlägt aber rhythmisch den ein oder anderen Haken.
Wer auf der Suche nach Gitarren ist, wird beim ruhigen „Radical“ eher in akustischer Form fündig, was einen interessanten Kontrast bildet. GARBAGE wissen auf dem achten Album zwar nicht mehr zu überraschen, dafür habe sie ihre unverkennbare Formel gefunden. In Sachen Umsetzung macht ihnen so schnell niemand was vor, von der intelligenten Produktion, bis zum geschmackvollen Songwriting stimmen viele Parameter.

7,5 / 10

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