A-Z - A2Z2

05 a2z

VÖ: 06.06.2025
(Metalblade Records)

Genre: Hard Rock/Prog Metal

Homepage:
A-Z

Nachdem die Zukunft von FATES WARNING einmal mehr in den Sternen steht, zieht es die Mitglieder zum anderen Projekten. Ray Alder und Jim Matheos machen auch da öfter gemeinsame Sache, während sie jeweils eine Hard Rock-Formation aus der Taufe hoben. Ist der Gitarrist bei KINGS OF MERCIA aktiv, so verdingt der Sänger bei A-Z, die er mit seinem früheren Schlagzeuger Mark Zonder aus der Taufe hob. Schwang er einige Jahre bei REDEMPTION ebenso das Mikro, hat er deren Gitarrist Nick van Dyk rekrutiert, dazu mit ALCATRAZZ-Keyboarder Jimmy Waldo einen weiteren alten Haudegen. Als zweiten Sechssaiter verpflichtete man Simone Mularoni der Italiener DGM und Steve Vai-Bassist Philip Bynoe, mit denen nur das zeite Album „A2Z2“ eingespielt wurde.

Wie das immer ist im Leben, ob nun im Privaten oder bei derartigen Projekten, man kann seinen Wurzeln, seiner Identität nur schwer entfliehen. Mit zwei Mitgliedern und zwei klar von ihnen geprägten Musikern wird immer ein Hauch von FATES WARNING das Schaffen durchwehen. Dabei liegt das nicht nur an der charakteristischen Stimme, wie man vermuten könnte, die musikalische Ausrichtung tendiert ebenso wenig weit weg. Fast noch mehr als auf dem selbstbetitelten Debüt, das mehr Drive besaß, im Prinzip nur nicht ganz so zeitgemäß rüberkam, wie das was sie uns jetzt vorsetzen.

Für klassischem Hard Rock, den sie sich auf ihre Fahnen schreiben ist schon das Drumming von Zonder zu verspielt, wo man ein paar knallige Breaks erwarten könnte. Im Opener „Fire Away“ akzentuiert damit gekonnt die Vocals in den Strophen, während der Refrain von einem Gitarrenlauf geprägt ist. Ein solcher führt auch durch das eingängige „Reaching Out“, das mit ein paar bluesigen Licks aufwartet, die findet man aber auch auf der letzten Scheibe seiner Stammformation.
Darin enthalten sind auch ruhige Passagen, die es auch nicht vermögen aus dem Schatten zu treten. „This Chaotic Symphony“ ist von den Gesangslinien zu nahe dran und wie der Bass die Atmosphäre von „A Wordless Prison“ durchschneidet ist einfach „The Eleventh Hour“ 2.0. Auch die Riffarbeit fällt sehr verschachtelt aus wie in „Running In Place“, wobei die Dynamik sehr gut variiert wird, aber das ist beiden Genres gemein.

Einzig „I Am Numb“ schiebt dem Ansatz gemäß nach vorne und Waldos Beiträge werden spürbarer. Doch es dauert eben bis gegen Ende von „A2Z2“ bis die Riege sich wirklich im Hard Rock wiederfindet, dabei aber auch die anspruchsvollere Variante von LILLIAN AXE wählt. „Learning To Fly“ bringt die Orgel in den Mittelpunkt und der Chorus läuft fordernd rein, das Solo fällt weniger technisch aus. Und der Rausschmeißer „Now I Walk Away“ hat alle Trademarks, die eine Powerballade benötigt.
Nicht falsch verstehen, musikalisch gibt es an dem Werk nur wenig zu bemängeln, die Könner bringen ihre Fähigkeiten gut ein, ohne in großen Showdown abzudriften. Sauber produziert, tolle Songs, alles auf den Punkt gespielt, mit dem notwendigen Feeling. Unter einem anderen Banner könnte man da mehr Punkte geben, aber in der Schule war „Thema verfehlt“ eine fünf. Das hier ist deutlich besser, Fans der genannten Acts können bedenkenlos zugreifen, aber Hard Rock ist Etikettenschwindel.

7 / 10

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