CAREGAH -Osmium
VÖ: 30.05.2025
(ROAR)
Style: Groove-Thrash
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CAREGAH
Frisch gegen Ende März haben CARAGAH, eine seit 2019 bestehende Band aus Schweden ihr Debüt veröffentlicht. Wirklich neu ist das Album nicht, es erschien bereits im Oktober 2023, wurde nocheinmal neu aufgelegt. Die vierköpfige Band hat sich Einflüssen wie BLACK LABEL SOCIETY, DOWN, PANTERA, MACHINE HEAD, MACHINE HEAD und SEPULTURA verschrieben. Mal schauen, was diese Groove-Thrasher können. Markiert „Forever Mercyless“ schon mal den überraschend fetten Einstieg, bleibt es das ganze Album über extrem spritzig, krachend hart, griffig und Tempotechnisch variabel. Pluspunkte, die das Album weit aus der breiten Masse stinkendlanweiligen Einheitsbreis heraus heben. Statt sich gleichbleibend zu wiederholen, bleiben CAREGAH ungemein flexibel. Das wird an weiteren Groove-Thrashern vom Qualitätssiegel „Steel“, „Revenge“ oder „Floods Of No Return“, wo neben kraftvollen heroischen Gesängen die Leadgitarre mächtig kreisend Feuer gibt, erkennbar. Vermehrt haben die Nummern ihre epischen Momente, „Terrorized“, „Waves Of The Dunes“, eine mit Flöte und Windrauschen den Indianern Tribut zollendes in bester BLACK LABEL SOCIETY/PANTERA/MACHINE HEAD/SEPULTURA-Manier wütend um sich schlagender „Tomahawk“-Streitaxt sowie tonnenschwere Stoner-Doomgroover vom Kaliber „Smoke Of Doom“ und „Grave Digger“ geben Auskunft darüber. „Forsaken Town“ weist von BLACK SABBATH-Grundriffs umgarnt auf die Urväter des Heavy Metal. Mancher mag bei dem heißer kehligen Gesang an VOLBEAT oder METALLICA zu denken geneigt sein, doch hinkt dieser Vergleich in Bezug auf erwähnte Bandauswahl schon etwas, weil das flexible Organ von Shouter Marcus wesentlich näher bei den Stilprägenden Genreprotonisten liegt.
Obiges Einflusspektrum immer mal streifend, allerdings nie durchweg kopierend, liegt hier ein Debüt vor, dass qualitativ in die Fußstapfen der großen tretend, viel Feuer, Spielwitz, Explosivität und Charme versprüht. Bockstarker Groove-Thrash wie lange nicht mehr! Und wenn in einem heißer verzerrten Growl folgende wie in einer Kampfansage sich äußernde Textstelle herausgebrüllt wird: „Like a Beast From hell, Rising from the Undergroooound!“ geht es inklusive Temposteigerung, die einige Momente später durch Tempodrosselung ausgeglichen wird, umso heftiger ins Eingemachte. Das man auch ganz anders, nämlich balladesk melodisch kann, zeigt fast schon in Sachen Stoner-Grunge weisend „Tombstone“ ehe ab Hälfte der Härtegrad gesteigert zum gigantischen, Gänsehaut auslösendes Doom-Monster mutiert, das konzentriert fette Station Rock-Kapazität entwickelt. Obgleich die 90er nicht unbedingt meinen Musikgeschmack entscheidend prägten, muss vor dieser Demonstration der Hut gezogen weden. So hat mich selten ein Album (nicht mal in den 90ern, weder von PANTERA noch MACHINE HEAD (!) beeindruckt!
Diese den Spirit des 90er-Groove-Thrash in die Herzen der Genrefans tragende Band besitzt alle Fähigkeiten Anhängerschaft diverser Metalgenres zu vereinen und hat ein bockstarkes Debüt an den Start gebracht, das zurecht schnell vergriffen, wieder aufgelegt mit vier Bonustracks der kompletten 'Forsaken'-Ep aus dem Jahr 2023 zusätzlich aufgewertet den Heavy Metalfans nicht vorenthalten bleiben darf.
Anspieltipps: „Steel“, „Revenge“ und die Powerballade „Tombstone“. Anhänger harter Klangeruptionen im Schnittmengenfeld zwischen BLACK LABEL SOCIETY, PANTERA, DOWN, MACHINE HEAD oder SEPULTURA steht in der Pflicht dringend reinzuhören, es könnte sich als lohnenswert erweisen.
Fazit: Sauberer, krachend fetterGroove-Thrash-Erstling, dessen Inhalt für Genre-Fans gemacht unmittelbar auf Augenhöhe zu den Großen der Zunft liegt. - Ein Monster-Album! 9/10