NAD SYLVAN - Monumentata

07 nadsylvan

VÖ: 20.06.2025
(Inside Out/Sony)

Genre: Progressive Rock

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NAD SYLVAN

Es hat lange gedauert, bis sich der Frontmann von STEVE HACKETT dauerhaft in der Szene durchsetzen konnte. Schon seit den Siebzigern aktiv führten Projekte wie UNIFAUN oder AGENTS OF MERCY nicht zum Erfolg, ebenso wie seine Soloambitionen, bei denen er auch seinen Namen änderte. Seltsamerweise fand der in Schweden und den Staaten groß gewordene NAD SYLVAN in England sein Glück, als ihn der frühere GENESIS-Gitarrist entdeckte, mit dem er seit 2012 tourt. Die neue Popularität eröffnet viel neue Möglichkeiten, die er seitdem auf Soloalben auslebt, als Neuestes erschien „Monumentata“.

In dem Wortspiel versteckt sich das ungarische Wort für Vater und die Monumentalität des Todes, über das er in den Texten viel philosophiert. Sylvan bezeichnet es als sein persönlichstes und verletzlichstes Album bisher. Wo er lyrisch einiges liefert, bleibt er stilistisch eher in seinem Rahmen, wobei der progressive Rock der Siebziger durchaus genügend Vielfalt liefert.
Von DEEP PURPLE in ihrer Mark III-Phase könnte die Single „That´s Not Me“ als auch „Make Somebody Proud“ inspiriert sein. Gerade erstgenannter Titel ist sehr rockig und rifflastig, vergisst die Funknote aber nicht. Das zweite Stück lebt von interessanten E-Piano-Parts und einer souligen Schlagseite, die vor den typischen Chören nicht Halt macht, aber auch den Schwenk zum Symphonic Prog sucht.

Das ist einfach die Heimat, die er gefunden hat, und im Opener „Secret Lover“ druckvoll und konzentriert zur Schau stellt, inklusive vieler Soli. Dafür hat er sich Randy McStine, David Kollar und Neil Whitford ins Studio geholt, wobei sich die Gästeliste wie ein who is who des Prog liest. Tony Levin, Jonas Reingold und Nicky Beggs am Bass, und mit Craig Blundell und Felix Lehrmann sind auch an den Drums Musiker aus dem Umfeld von Hackett dabei, dazu Marco Minnemann. Bei den sechs Saiten hat der Komponist selbst vielfach mit reingehauen, die Keyboards sogar im Alleingang eingespielt.

„Wildfire“ fällt harmonischer und melodischer aus, lebt eben von vielen Synthesizern und verhehlt die Nähe zu GENESIS gar nicht. Ebenso bei „Monte Carlo Priceless“, wo mehr auf Mellotronwolken und akustische Gitarren gesetzt wird, was Erinnerungen an „Entangled“ evoziert. Mit Pianoklängen beginnt der Titeltrack, um dann eher in Richtung anderer Epigonen abzugleiten, Sylvans Timbre hat hier einen Hauch von FISH. Für progressive Musik erfindet er auf „Monumentata“ das Rad sicherlich nicht neu, kann aber songwriterisch mit feinen Linien und bei den Arrangements mit viel Atmosphäre überzeugen.

7,5 / 10

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