GOYA - In The Dawn Of November
VÖ: Bereits erschienen
(Blues Funeral Recordings)
Style: Psychedelic Stoner Sludge-Doom
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GOYA
Mit GOYA steht schon wieder die nächste Stoner-Sludge-Doom-Band zum Review an. Die seit vierzehn Jahren bestehende US-Kapelle aus Phoenix (Arizona) hat sich auf schwer wummernde Slo-Mo-Mucke spezialisiert und versteht ihr Handwerk ausgezeichnet. Das liegt sowohl am eindringlichen Gesang von Gitarrist/ Keyboarder Jeff Owens, als auch an den Qualitäten der Briant-Brüder Marcus (Drums) und Preston (Keyboards) die ihren zähfließenden Klangteppich mit variabler Effizienz webend im Zusammenspiel mit Bassist CJ Sholtis ein harmonisches Team bilden. Acht Jahre vergingen seit dem dritten Studioalbum 'Harvester Of Bonglands', dessen Titel an die Gebrauch von Wasserpfeifen erinnert, jetzt melden sich GOYA mit ihrem vierten reichlich ambitionierten Album zurück.
Zieht sich die über achtminütig schleppende Novemberdepression beklagend im Titeltrack tiefenmelancholisch in die Länge, entfacht der anschließend griffig ins Gehör fließende „Cemetary Blues“ wie eine düstererer Bastard aus MONSTER MAGNET/KYUSS erinnernde Grower massiv Rumpel-Doom-Feuer, dem sich eine Zwischenphase verzweifelter im Tempogesteigertem Akkordrausch folgend schwere „Depression“ anschließt, wo sich die Leadgitarre explosiv austobt, ehe sich unbändig hereinbrechendeWut bei „Sick of Your Shit“ in schwerer Sludge-Doom-Manier entlädt. „I wanna be Dead“ der düstere zugleich mit 12:22 Minuten monolithischste Song schält sich unheilverkündend finster von Glockenschlägen und Sturmrauschen eröffnet nach gewaltig inszenierter Beerdigungsprozession aus den Boxen, kraftvolle Stimmungswechsel, technisch ausgefeilte Loops, zeitweise intensives nachhallendes Space Rock-Feeling in rund laufender Kompaktheit beseitigen jeden Zweifel an der Qualität dieser feinen Scheibe, ehe „Comes With The Fall“ den Sechstracker im Depressiv-Instrumental-Modus ausklingen lässt.
Alle Faktoren zusammengezählt sprechen für die Fähigkeiten einer wahrhaftig außergewöhnlichen Combo, die sich seit vierzehn Jahren ihre völlig eigene Nische mit hohem Wiederkennungswert im unüberschaubaren Stoner-Sluge-Dschungel gegraben hat. Feiner Tobak für Hippies und Desert Rock-Anhänger. Solche Bands und Alben sind es, die allem voran gerade Festivals wie 'Roadburn', 'Freak Valley' oder 'Stoned From The Underground“ letzen Endes zu dem machen, was sie sind.
Fazit: Ziemlich massiv gereifter Psychedelic Stoner Sludge-Doom der sein speziell darauf geeichtes Fanklientel erneut in einen völlig eigenen Stimmungskosmos versetztend auf ganzer Linie überzeugt. 9/10