DEVON ALLMAN - The Blues Summit
VÖ: 25.07.2025
(Ruf Records)
Genre: Blues Rock
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DEVON ALLMAN
Bekanntlich ist Blut dicker als Wasser, und so ist es nicht verwunderlicher, dass so mancher Sprössling aus dem Dunstkreis der ALLMAN BROTHERS weiter deren Pfaden folgt. Derek Trucks ist sicher der populärste, doch auch DEVON ALLMAN hat sich in den letzten 25 Jahren in vielen Projekten verdient gemacht. Als Sohn von Gregg Allman hat er sicherlich mitunter die schwerste Bürde zu tragen, weswegen er sich öfter Schützenhilfe von Cracks wie Mike Zito holt. Und auch bei seinem jüngsten Output „The Blues Summit“ ist die Gästeliste länger als bei manchem Festival.
Zwei davon sind Jimmy Hall und Larry McCray, deren Karriere in jüngster Zeit selbst von Joe Bonamassa wieder angefeuert würde. Gerade MyCray schrieb einige Stücke mit Allman zusammen, den sehr traditionellen Blues „Hands And Knees“ im Alleingang. Hier machen wie im Opener auch die Memphis Horns auf sich aufmerksam, während im Trade Martin-Stück Peace To The World“ auf die Funky Butt Brass Band zurückgegriffen wird. In jener beschwingten Nummer ist mit Robert Randolph ein weiterer Hochkaräter an Lap Steel, seinem Signature Instrument zu finden.
Mit der Co-Komposition „Runners In The Night“ startet „The Blues Summit“ atmosphärisch, Hall veredelt den Song mit seiner Harmonika ebenso wie Christone „Kingfish“ Ingram mit seinem Solo. Im Anschluss lässt es das Ensemble mit „Blues Is A Feelin´“ ordentlich krachen, wobei die etatmäßige Rhythmusgruppe aus Bassist Justin Corgan und Drummer John Lum kraftvoll schiebt, und sich Hall noch mehr in Szene zu setzen vermag.
Funky und soulig geht es in einem weiteren McCray-Exponat zu, zwischendurch leistet sich die Truppe sogar jazzige Ausflüge. Noch mehr Soul scheint in „Wang Dang Doodle“, dem unvermeidlichen Willie Dixon-Cover durch, einem der wenigen Fremdkompositionen. Ist sie auf den meisten Liedern eher im Hintergrund zu hören darf die Soulentdeckung Sierra Green bei „Real Love“ mit großartigem Leadgesang ran.
Bleibt DEVON ALLMAN meist in der sehr traditionellen Ausrichtung verhaftet, mit großem Respekt vor dem musikalischen Erbe, so lässt er sich bei der Jimi Hendrix-Bearbeitung sehr von dessen rockiger Attitüde leiten. Mit Rhythmusgitarrist und Co-Produzent Jackson Stokes zaubert er aus „Little Wing“ eine amtliche Powerballade, die recht opulent ausfällt, ihn aber als Sänger auszeichnet. Was beweist, dass er sich kaum Grenzen auferlegt hat und auch bei seinem neuesten Solowerk alles ausschöpft was das Blues Rock-Genre zu bieten hat, dies in feine zurückhaltend produzierte Songs packt.
7,5 / 10