ÜLTRA RAPTÖR - Fossilized
VÖ: 07.10.2025
(Fighter Records)
Style: Heavy/Speed Metal
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ÜLTRA RAPTÖR
Neues von ÜLTRA RAPTÖR – das beschert in der Tat Gänsehaut! Wie schon auf dem 2021 verzapften 'Tyrants'-Debüt schicken sich die Maschinendinojäger an den Planeten ein zweites Mal vor der Invastion der Sauriermaschinen zu verteidigen.Im Vordergrund steht der Überlebenskampf zwischen Mensch und Maschinen.
Die Welt befindet sich in einem Kampf mit (Land)-Dinosauriern die um ein zigfaches größer als wir Menschen sind, eine Schlacht zwischen David und Goliath, wo das US-Militär mit modernen Laserwaffen und metallischem Flugsaurier augestattet ist um die Invasion der gefräßigen, Heißhunger auf Menschen habenden Landdinos zu unterbinden. Bei genauerem Blick auf diese „Dinos“ stellt sich heraus, es handelt sich um Maschinen, die aussehen wie Saurier, Eigenschaften haben wie Saurier doch immer noch im Kern metallischen Ursprungs sind. Im Zusammenhang mit den Kanadiern und ihrer Musik ist von 'modern' die Rede, wobei das relativ ist, Oldschool-US/NWOBHM-Metal in zeitgemäßem Gewand trifft es viel besser als das unsinnigerweise in die Irre führende Unwort 'modern'. Was wie ein düsterfuturistischer Apocalypsenhorrorfilm aus ferner oder naher Zukunft klingt, entpuppt sich als Konzeptwerk in dem es um Dinosaurier und ihr Wirken geht. Es mutet schon seltsam an, Triceratops und Tyrannosaurus Rex in Form hochmoderner Kampfmaschineen zu sehen. Es wirkt wie das Drehbuch oder inhaltlicher Lesestoff aus einem futuristischen Roman. Genug davon, zur Musik:
Wie schrieb ich damals im Review zum Erstlingswerk 'Tyrants' gleich? "NWOBHM, German Teutonenstahl und US-Power/Speedmetalfans die ihr auf SAVAGE GRACE, RUNNING WILD, JUDAS PRIEST, EXCITER, TYSONDOG, RISK, JAG PANZER, TROJAN, ATTACKER...schwört, seid bereit... hier kommen ULTRA RAPTÖR! Schnallt euch an, macht euch auf ein Dinosaurierstarkes Heavy/Power/ Speed-Infernö gefasst, das vor brutal rasanter Geschwindigkeitsabfahrt, halsbrecherischer Aberwitzigkeit, Finesse und Variabilität aus allen Nähten platzt!"
Daran hat sich erfreulicherweise bei der Truppe aus Quebec in Kanada nichts geändert, was der granatenstarke dem Erstling keinen Deut hinterher hinkende Zweitling 'Fossilized' durchweg bestätigt, deshalb liesse sich dieses Statement erneut unterschreiben. Die Liste heraushörbarer Einflüsse könnte noch um einige andere Kanada-Acts wie ANNIHILATOR, STRIKER und SKULLFIST erweitert werden, allerdings macht es den Kohl auch nicht mehr fett. Eingängigkeit wird bei ÜLTRA RAPTÖR groß geschrieben. Allein das deutlich ins Auge stechende Coverartwork ist wieder ein optisch gelungenes Kunstwerk, dem entsprechend steht der Musikalische Inhalt der äußeren Gestaltung nicht nach.
Passend zum 10jährigen Jubiläum erscheint das jetzt zweite ÜLTRA RAPTÖR-Studioalbum 'Fossilized'. Der Titeltrack geht als Hochgeschwindigkeitsgeschoss durch, dessen mörderischer Drive alles wegblässt. Krafvolle Doublebassdrumpower macht sich ebenso bei „Livin' For The Riff“ bemerkbar. Phil T. Lung schafft es neben gezielt die äußersten Schmerzgrenzen bis zum totalen Extrem ausreizenden High Pitched Sceams zu fesseln, der ÜLTRA RAPTÖR-Sänger spuckt die Worte derart inbrünstig aus (ein Mörderorgan!) was auch bei fetten tempogedrosselten Riffbreitseiten zur Geltung kommt, was eine Nummer wie „Bitter Leaf“ nicht im geringsten verschweigt. LeadGitarrist Criss Raptör gibt Dauerfeuer bis zum Ende, Zoltan Saurus entlockt der Sechssaitigen schwere Riffkanonaden in Serie, während Bassist Dick van Heuß zusammen mit Schlagzeugpartner Tony Bronco ein so dichtes Rhythmus-Fundament darunter legt, das überhaupt keinen Millimeter Luft zum Durchkommen mehr lässt! Auch bei „Hard n' Fast“ ist der Titel volles Programm. Hart, Heavy, schnell nach allen Seiten kantigen Riffsalven abfeuernd reisst dieses Stück der Dinosauriermetalcrew dermaßen mit, dass es kein Halten mehr gibt. Bezüglich Gesang muss ich öfter an verquerte Stimmlagen vom singenden Drummer Jori Sara-Aho der bedauerlicherweise 2017 aufgelösten Finnen-Speedcombo SPEEDTRAP denken. Unabhängig, ob dieser Vergleich fußt oder nicht, eines wird trotzdem klar, denn Fakt ist: ÜLTRA RAPTÖR können viel, verdammt viel! Das haben die Ahornblätter schon auf dem hammerstarken Vorgängeralbum 'Tyrants' in prächtiger Form bewiesen und es nun wieder getan. Davon legen auch die mächtige gleichnamigen Ungetüm namens „Spinosaurus“ das einst auf Erden lebte, gerecht werdende Power-Thrash-Stahlwalze Zeugnis ab., selbiges gilt für weitere durch handverlesen kraftvolle Gangshouts zum Faustrecken in Verbindung zu rasiermesserscharfen Riffs bei technischer Finesse angeheizte Speed Metal-Hochöfen der Sorte „X-Celerator“, „Pterö Ranger“ oder „Down the Drain“, wo doppelläufige Gitarren Oberhand gewinnen. „Le vojageur d'Oort“ bildet für kurze umso melancholischere 1:10 Minuten das überleitende Brückenelement zum ausnahmslos massiv drückenden Powergroover „Face The Challange“.
'Fossilized' lässt sich durch und durch als Heavy/Speed-Feuerwerk betrachten. Von soviel Energie verbunden mit Griffigkeit, Leidenschaft und Attitüde können andere Acts im überlaufenen Heavy/Speed-Sektor träumen, das bekommen wirklich nur ganz wenige Combos auf solch von Anfang bis Ende packenden Energielevel hin. Irrwitzig virtuose Soli, aggressiv kraftvolle Riffpower, hohen Melodieanteil und immens halsbrecherische Rhythmustempo-Wechsel beinhaltet 'Fosslized' zu Hauf.
Fazit: Futuristischer Dinosaurier-Heavy/Speedmetal auf höchster Extrem-Power-Dynamik-Stufe mit Kanten, Heavyness, scharfen Widerhaken und gewaltigem Biss, wie die ihren Vorbildern ähnelnden (Maschinen)Dinos auf dem Coverartwork! Erneut Kanada-Heavy/Speed vom Abgefahrensten vs. Feinsten.- RRRöööaaarrr!!! 9/10