GRAILKNIGHTS - Forever


VÖ: 17.10.2025
(Reigning Phoenix Music/Perception)

Style: Power Metal

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GRAILKNIGHTS

Puuuh.Von denen hatte ich lange kein Album mehr! Sehr viel hat sich getan bei der niedersächsischen Superhelden Mucki-Power Metal-Truppe. Lord Lightbringer, Mac Death und auch Duke of Drummington sind seit 2011 nicht mehr im Band- Line Up. Kultig waren diese Pseudonyme allemal, doch diese Zeiten sind vorbei.

Als einzig verbliebenes Originalmitglied der Urformation führt Sir Optimus Prime, das Regiment, dessen Organ immer noch variabel wie in früheren Zeiten klingt. Am höchst flexiblen Stilmix der immer noch kostümierten Rot-Blau-Gelb-Grünen (und mittlerweile) Lila-Kämpfer hat sich im Groben nicht viel geändert, doch im Feinen gerade in Bezug auf die früheren in der Zeit zwischen 2002 bis 2008 entstandenen Alben „Across The Galaxy“, „Return To Castle Grailskull“ und „Alliance“ durchaus eine Menge. Das Gesamtergebnis wirkt seichter als zu früheren Zeiten. Noch immer fechten die maskierten Gralsritter weiterhin ihre Kämpfe aus, doch die Schlachtfelder sind kleiner geworden. Was erwartet mich nun auf Album Numero sieben? Ihren seit Jahren aufgebauten „Battle Choir“ (be)grüßen die Gralsritter eingangs mit dem heroischen Power Metalkracher „Yes Sire!“ Dass die Jungs neben gesunder Portion Humor spieltechnisch was auf der Pfanne haben zeigt sich bei witzig strukturierten Nummern wie „Grail Gym“, „Snow in Bordeaux“ oder dem von Chorälen unterstützten sein Hitpotential entfaltenden Titelsong „Forever“.

Kommen wir zu den seltsamen Auswüchsen dieses 35:20 Minütigen-Tonträgers: „Weekend Ninja“ ist poppig weichgespült mit Hitformat, FREEDOM CALL oder gegenwärtige SABATON lassen grüßen, heftig in den Sud letzterer getränkt schallt mir „Grailforce One“ entgegen. Wer auf derartig verzapfte Sauce im Cola light Transparent-Stil schwört, wird Gefallen daran finden. Ernst zu nehmen ist dieses Album nicht. Seltsame Blüten wie „Powerlift“ wo Scootersche Taktfolgen Einzug in den Song halten, dürften so viel nicht zwingend erforderlich miteingewobenem Klaumauk manchem die Gesichtszüge entgleisen lassen. Muss man als Metaller Scooterschen Ergüssen tatsächlich etwas abzugewinnen geneigt sein? Es ließe sich wahrlich darüber streiten. Dies muss ein jeder für sich selbst beantworten; 'hyper hpyer' wird zu „weiter weiter“ - lustig, lustig, trallalallala...

Ein Balladenstück der Sorte „In The Eyes Of The Enemy“ mit Glockenhell weiblichen Klartonvocals von Chiara Triacarico, die ihren Job fein macht, äußerst gefühlvoll singt, erinnert zeitweise an einen Film oder Fantasyrollenspiel erinnert, zählt diese Emotionen auslösende Ballade zu den guten Songs einer insgesamt durchweg polarisierenden Angelegenheit. Bei „Mighty Metal Maiden“ darf schon mal dicker aufgetragen werden, ohne das es nervt und wem es gefällt, dass die Keyboards öfter den Gitarren dazwischengrätschen, kann sich dafür begeistern, für mich bleibt dieses Album trotz Hingabe für Heavy Metal, gesunder Portion Humor und einem für die Band typischen Unterhaltungswert polarisierend, was allerdings in erster Linie an den so gar nicht wirklich passen wollenden Exotischen Einflüssen liegt. Echtmetallerschaft wird bei Alben wie diesem des öfteren die Nase rümpfen.
Durchaus unterhaltsam aber nicht eines jeden Sache, bleiben die GRAILKNIGHTS sich treu, eine ganz eigene Nummer für sich, daran wird sich auch nichts ändern.

Fazit: Gute Laune Heavy Metal-Bespaßung unterschiedlichsten Formats, die heute im Gegensatz zu früher kitschiger, aufgepumpter und bombastischer wirkt als noch zu früheren Zeiten. Ein Album das unterhält und zahlreich Gemüter spaltet. 6,5/10

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