VOID OF SLEEP - The Abyss Into Which We All Have To Stare


VÖ: 17.10.2025
(Aural Music)

Style: Stoner Sludge Doom

Homepage:
VOID OF SLEEP

Seit 2010 aktiv legen VOID OF SLEEP ihr nächstes Studioalbum auf den Tisch. Metaller mit geradliniger Kante, die es gern eingängig mögen, seien sicherheits halber vorgewarnt Zeit, Geduld und Aufnahmefähgkeit mitzubringen oder ganz die Finger davon zu lassen, das schräge Album kann heftig den Kopf verdrehen!

Der vierte Studiolangdreher von VOID OF SLEEP beschäftigt sich mit dem Abgrund in den wir alle schauen (müssen). Die italienische Stoner-Sludge-Doom-Kapelle ist keineswegs leise, obgleich der Name vielleicht darauf schließen lässt. Wie tief diese Abgründe sind lässt bereits das schaurige Intro „Dark Gift“ erahnen, ehe „Omens From Nothingness“ mit bedrücktem Psychedelic-Vorhang nachlegt, ehe warnender Klargesang einsetzt, wobei die Gitarre über weite Strecken ruhig bleibt nur mal hier und dort zur Ergänzung schweren Riffdonnerhall sprechen lässt, ehe im dramaturgischen Finale noch heftig schwere Doomkante gefahren wird. Ruppiger durchsetzt mit Kanten gibt sich „Misfortune Teller“, erneut wird eine mittels Verzerrungseffekten mehr im Hintergrund stehende Dystopisch angehauchte Stimmung erzeugt, wobei sich die Leadgitarre jetzt kräftiger austobt, ehe abermals eine Wendung zum Nebelverhangenen Kauzfeeling erfolgt, bis es wieder in den schwere Riffs einsetzenden Sludge-Sektor geht. Der nächste Track „Lullaby Of Woe“ kombiniert verstörende Stimmung mit prophetischer Stoner-Doomfacette, bis ganz plötzlich völlige Stille einkehrt und nur noch gedämpft sanfte Gitarren und Schlagzeugklänge angeführt von beschwörend klagendem Sprechpart einsetzt. Depression und Hoffnungslosigkeit erzeugende Stimmungsbögen lullen für eine längere Weile regelrecht ein, bis die Gitarre allmählich wieder das Kommando übernimmt und ins finster heroisch melanscholische abdriftet, ehe das Stück mit verstörend weltentrücktem Gluckern und ähnlich schrägem Gedöns endet.

Alles andere als leicht verdaulicher Stoff, der sich in den Äther schält. Auf den knapp Zehnminuten-Brocken folgt der nächste schleppend sich in die Boxen schleichende von Klagegesang erfüllte Neunminuten-Langriemen „From An Unborn Mother“ wo die laut-leise Dynamik und schräge vom Keyboard erzeugte Trompetenklänge schrittweise den Stimmungspegel zum großen Finale steigern. Auch der abermals die Acht Minuten Grenze überschreitend sich in Progressiven Tempowechseln ergehende Langriemen „Phantoms Of Nihil“ spaltet immens den Schädel, hier lassen VOID OF SLEEP mehr Geschwindigkeit verbunden mit heroisch vertonter Dystopie sprechen, es klingt fast so als wären PINK FLOYD auf Stoner-Doom getaktet. Hinzu kommen Gesangsvariationen mal episch mal beissend aggressiv, dann folgt wieder ein Sprechpart um anschließend kräftig die Sludge-Walze anzuschieben und erneut in Düsterpathos-Epik abzugleiten. „Of A Demon In My View“ setzt den düsterpsychedelischen am Ende nocheimal stark die Stoner-Sludge-Roots der Band reflektierenden Wurzeln durchblicken lässt, gekonnten Schlußstrich unter ein alles in allem recht schwer verdauliches Gesamtkunstwerk.

Fazit: Atmosphärisch, tiefgreifend, facettenreich episch zeitweise psychedelisch dystopische Schwermutmetal-Kunst mit überraschenden Wendungen. 8/10

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