TALES OF MIKE - Human


VÖ: 31.10.2025
(Fetzner Death Records)

Style: Heavy Metal/Thrash/Epic Doom

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TALES OF MIKE

Nach vier Singles, Demo und EP lässt der Macher hinter TALES OF MIKE Michael Heß passend zum Oktoberausklang zu Helloween sein Debüt folgen. War die Vorgänger-EP „Landscape Of Sorrow“ seinem verstorbenen Bruder Markus als Hommage gewidmet, dreht sich das Longplaydebüt um den Protagonisten selbst. Der Multiinstrumentalist spielte fast alle Instrumente im Alleingang ein, für den Gesang (mit Ausnahme der Spoken Words Passagen) sorgt Gonzalo Civita, Gitarrensoli steuerte Henrik Schaller bei, produziert wurde übrigens im AV Estudio in Córdoba (Argentinien), für den Prozess des Mischens und Masterns war Matías Takaya zuständig. Bereits im von Joss Miranda geschaffenen Coverartwork steckt immens Aussagekraft: Es dreht sich um das Leben, dessen Wandlungsfähigkeit izu tragender Lasten, Prüfungen die es uns auferlegt, sowie damit verbundener Narben und Wunden, indessen die Zeit versinnbildlicht durch die Sanduhr nicht unendlich sondern einem Wimpernschlag im kosmischen Universum gleichend begrenzt ist.

'Human' ist ein von düster-tiefgreifenden Emotionen und dem Willen geschütteltes Album, dessen Botschaft lautet - aller Fehlschläge trotzend (bei sich veränderndem) Umfeld nicht aufzugeben, sondern Ärmel Hochkrempelnd Weiter zu machen! Inhaltlich geht es auf 'Human' deutlich in den traditionellen Heavy Metalsektor dessen Basis sich mit Doom und Thrash kreuzt. Thematisch arbeitete Mike seine Kindheit, Überleben im Waisenhaus, Gier, Menschen, die sich hinter Masken verbergen, falsche Freunde und anderes auf auf. Das visuell gestaltete Konzept wird mit Symboliken (u. a. Maske und Sanduhr) untermauert, deren Thematik das Album prägt. Für die Textlyrik zeichnet Mike's Tochter Shannon verantwortlich. Gonzalo Civitas' Gesang gestaltet sich wechselhaft zwischen heroischem Klarton, wütend aggressivem Thrashshouting und Theatralischer Stimmlage, selbiges gilt für die zwischen traditionellem Heavy Metal und harrschen Thrashattacken pendelnden Songs. Derer gibt es insgesamt acht mit einer Gesamtspielzeit von 32:53 Min. .

Mike Hess geht kritisch mit Menschen ins Gericht „Nomen Es Omen“ leitet gleich als Spoken Words-Intro von Bernhard „Doomchild“ Tischler ins Geschehen, danach folgt „Nevermore“ ein heftiges Epic-Doombrett. „Human Masquerade“ rechnet mit dem Übel betriebender Doppelmoral von Menschen ab, deren wahres Ich hinter Masken verborgen liegt, die anderen schaden und sie als Mittel für ihre Zwecke benutzen. Solche Menschen wecken selbstverständlich Aggressionen, dies nicht zu knapp! Richtig packend ist der zwischendurch eingewobene Groovepart, während traditioneller Heavy Metal und Thrashanteile effektiv dosiert in einer Wahnsinnsabfahrt gipfeln. „Money Tree“ bietet harten unmittelbar in die vollen gehenden Thrash, - „Hourglass“ schlägt in die selbe Kerbe. Düstere mehr in Richtung Death Metal zielende Growls verknüpft mit epischer Doombasis gibt’s bei „Ancient Mirror“ zu entdecken, ein Stück, dass den Spiegel der Sünden demjenigen die Wahrheit über sich selbst zeigend vor's Gesicht hält, der hineinblickt. „Abandoned“ rollt mit mächtiger Doomwucht einschließlich zorniger Deathgrowls, prangert rücksichtslos nur auf sich selbst eingestellt egoistische Menschen an, die zur Erreichung eigener Ziele das Wohl anderer zerstören. „Swan Song“ verbindet Heavy Metal-Songstrukturen mit rasenden Knüppelthrashattacken, beinhaltet aber nichts wirklich spektakuläres, womit der schwächste Track ans Ende gestellt wurde.

Fazit: Vielseitig von dunklen Seiten des Lebens erfüllter Albumrelease, dessen Inhalt zeigt, wie ein kompromisslos ehrlich kein Blatt vor den Mund nehmend tief unter die Haut gehendes Grenzgängeralbum funktioniert. - Starkes Debüt! 8/10