HAZE MIASMA - Praise Me, Erase Me!


VÖ: Bereits erschienen
(Inertial Music)

Style: Progressive/Heavy/Doom/Death/Black/Post Metal

Homepage:
HAZE MIASMA

Noch im November ist das zweite Album des ehemaligen GLOOMBALL/TIR NANOG/REVANCHIST/SHAPESHIFT-Musiker Quartetts HAZE MIASMA erschienen und abermals erwartet mich ein umfangreich spannender Progressive Heavy/Doom/Death Metal-Trip, der sowohl außergewöhnliche Wendungen als auch das unberechenbare dafür umso gewaltigere Überraschungsmoment beinhaltet.

Raumgreifende Sphärenbögen treffen kontraste aus ruppiger Black Metalraserei, verbinden diese durch epische Momentaufnahmen erfüllt von Erhabenheit, spielerischer Finesse, demgegenüber zerbrechlich sanfte Seiten erklingen. Das Monumental-epische Hammer „Praise Me!“ öffnet zu Beginn von Albumhälfte eins den Kreis bzw. das Tor zu einer andeen Dimension, übertritt bei „Animos“ die Schwelle feinfühliger Sanftheit im brutaler Schredderorgie und wirft gar feinen Klargesang ein, der zuweilen in Richtung DEAD CAN DANCE & Konsorten schielt, ehe Brachiale Riffkaskaden gewaltige Lücken in das nicht dauerhaft aufrecht erhaltbar verträumte Lethargiebild reißen, harmonische Gesänge umschwirren „Demi Human“, wobei die Post-Metal-Einflüsse klar hervorstechen, ehe nach soviel stoischer Lethargie aufeinmal mächtig die Post abgeht ein wahres Geschwindigkeits-Inferno ausbricht, „Shadows gibt sich sienem Titel Rechnung tragend mystisch, bricht mittendrin heftig opulent Death Metallisch aus, ehe klassische Heavy Metalstrukrur hinzukommt, bis ruhige auf leise Dynamik gepolte Sequenzen für Ausgeglichenheit sorgen, danach brichen wiederum unvermittelt Chaoswellen aus ehe das Stück so geheimnisvoll verklingt wie es begann.

Album Hälfte zwei geht gleich in die vollen, nach dem ruhigen Ausklang folgt Kakophonie, der sich romantische Akustikgesangspassagen öffnen, dann rockt mal ein oupulent dazwischen platziert Stille unterbrechendes Riff, geht in ein schleppendes Doom-Stück über, bis der Brachialfaktor drückender Kakophonie Freiraum flankiert von zweifach entgegengesetzt klarton gesang und heißerem herausgekeifter Vocalistik gibt, ehe Tastenklangfolgen und Gitarre für gemäßigten Ausklang sorgen. Was lässt sich vom Karzer anderes erwarten außer anrüchig zwiegespaltener Gefühlsebenen, bleierne Schwere im Vorhang verpackt und Anklagende Stimmen und in geballter Form angestaut monolithischer Zorn?
„Cannula“ klingt wie der zynische Spott darüber, dass Freiheit nur ein geflügeltes Wort ist, flankiert von beissend rollenden Doom-Deathgitarrenriffs/soli deren gewaltige Power sich Waage zu nachdenklich bedrückender Stille halten, abrupt kommt dann noch ein derber Black Metalpart, dem epischer von gedehntem Klargesang veredelter Pathosreigen folgt, und endet beim eisig beklemmende Gefühle auslösenden Riffdoomer „Erase Me!“ womit sich der Kreis schließt.

Erneut werden Grenzen bewusst überschritten, wieder neu gezogen, um sie abermals überschreitend in ein vielschichtiges, dennoch kompakt ineinender mündendes Ganzes zu verweben. Komplexeste Strukturen klingen derart eingängig als wären sie nie komplex gewesen, alles fließt leichtfüssig am Stück ineinander.
Für das gelungene Coverartwork zeichnet Ex-DARK TRANQUILITY/ MITOCHONDRIAL SUN-Musiker Niklas Sundin verantwortlich. Erlesene Meisterklasse, was dem Süddeutschen Vierer auf dem zweiten Longplayer gelingt.

Solch absonderliche Dimensionen sind musikalisch kaum umsetzbar, doch bei HAZE MIASMA Standardprozedur. Darüber lässt sich wirklich nur noch staunen.

Fazit: Zum zweiten Mal ganz großes Kino ! 9/10

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